EU-Verlauf: Knapp behauptet – Credit Suisse profitieren von Zahlen
Der Londoner FTSE 100 verlor 0,41 Prozent auf 5.427,80 Zähler. Der CAC-40-Index sank um 0,39 Prozent auf 4.391,51 Punkte. Händlern zufolge gaben gemischte Vorgaben dem Markt keine eindeutige Richtung vor. Wie schon am Vortag bestimmte eine Flut von Unternehmenszahlen das Geschehen. Nachmittags dürften dann noch insbesondere Häuserdaten aus den USA für Bewegung sorgen.
Erfreuliche Zahlen bescherten der Credit Suisse Group an der Spitze des Swiss-Market-Index (SMI) Kursgewinne von 5,01 Prozent auf 52,40 Schweizer Franken. Die Bank ist im zweiten Quartal deutlicher in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt als von Experten erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sank der Überschuss allerdings um 62 Prozent. Beim für Schweizer Banken wichtigen Nettogeldzufluss übertraf die Bank die Erwartungen der Experten. Der Nettogewinn liege deutlich über seinen und den Markterwartungen, schrieb Analyst Michael Dunst von der Commerzbank. Er beliess sein Votum für die Aktie, die er weiter gegenüber den Papieren des Konkurrenten UBS bevorzugt, auf «Hold» bei einem Kursziel von 48 Franken.
Dagegen litten Aktien von Schlusslicht ABB nach den jüngsten Aufschlägen unter Gewinnmitnahmen und büssten zuletzt 4,50 Prozent auf 28,86 Franken ein. Der Schweizer Energie- und Automationstechnikkonzern hat im zweiten Quartal den operativen Gewinn und Umsatz stärker gesteigert als erwartet sowie die Wachstumsprognose für eine Sparte angehoben.
Kingfisher sprangen nach positiv aufgenommenen Zahlen einer Sparte um 7,11 Prozent auf 125,00 Pence hoch. Im zweiten Quartal hat die Einzelhandelsmarke B&Q, das wichtigste und profitabelste Geschäftsfeld der grössten europäischen Baumarktkette, in Grossbritannien überraschend einen flächenbereinigten Umsatzanstieg erreicht. BG Group verloren indes trotz guter Zahlen 5,70 Prozent auf 1.074,75 Pence. Der drittgrösste britische Öl- und Gaskonzern will wegen der geplanten feindlichen Übernahme des australischen Energieversorgers Origin Energy seinen Anteil an der neuseeländischen Contact Energy verkaufen.
Renault drehten nach Anfangsgewinnen ins Minus und verloren zuletzt 1,45 Prozent auf 57,00 Euro. Händler verwiesen darauf, dass der französische Autobauer es wegen des schwächer werdenden Wirtschaftswachstums sowie der gestiegenen Öl- und Rohstoffpreise nun für schwieriger hält, seine Margenziele für 2008 und 2009 zu erreichen. Für das erste Halbjahr hat Renault einen kräftigen Gewinnsprung berichtet und die Markterwartungen übertroffen. Pernod Ricard gewannen indes 2,49 Prozent auf 58,37 Euro. Der französische Spirituosenhersteller hat den operativen Ausblick leicht angehoben, nachdem er im abgelaufenen Geschäftsjahr den Umsatz erwartungsgemäss gesteigert hat.
Iberdrola gaben ungeachtet guter Zahlen um 2,86 Prozent auf 8,16 Euro nach. Der spanische Energiekonzern hofft weiter, den US-Versorger Energy East übernehmen zu können. Im ersten Halbjahr hat Iberdrola von der Übernahme des Konkurrenten Scottish Power profitiert und mehr Gewinn erwirtschaftet als erwartet.
In Stockholm verloren Skanska 7,04 Prozent auf 82,50 schwedische Kronen. Das Bauunternehmen hat mit seinem Vorsteuergewinn im zweiten Quartal die Markterwartung knapp verfehlt. TeliaSonera verteuerten sich hingegen um 3,51 Prozent auf 44,20 Kronen. Der skandinavische Telekomkonzern hat im zweiten Quartal seinen guten Lauf vom Jahresanfang fortgesetzt und den Ausblick bestätigt. Sowohl der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) als auch der Umsatz legten zu und trafen die Erwartungen der Analysten. Beim Forstunternehmen Stora Enso fiel der operative Quartalsgewinn wegen gestiegener Kosten deutlicher als prognostiziert, was die Aktie mit Abschlägen von 7,47 Prozent auf 5,95 Euro quittierte. (awp/mc/ps/20)