CH-Schluss: Am Nachmittag leicht ins Minus gedreht

Die Wall Street habe dabei vor allem unter enttäuschenden Konjunkturdaten gelitten, hiess es am Markt.


So waren die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten überraschend schlecht ausgefallen; hinzu kamen schwache Immobiliendaten. Händler machten in den USA auch eine Reihe durchwachsener Unternehmenszahlen für die Abgaben verantwortlich. Hierzulande standen heute drei Blue Chips im Fokus: CS erlebten nach Geschäftszahlen einen Höhenflug, während Syngenta im Verlauf negativ tendierten und ABB von den Anlegern regelrecht abgestraft wurden.


Der SMI schloss 1,31 Punkte oder 0,02% tiefer auf 7’056,93 Punkten, das Tageshoch lag kurz nach Start bei 7150 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) gab 0,09% auf 1’061,13 Stellen ab und der Swiss Performance Index (SPI) 0,20% auf 5’901,22 Zähler.


CS (+5,3% auf 52,55 CHF) lagen den ganzen Tag an der Tabellenspitze im SMI/SLI, schlossen jedoch unter deutlich ihrem Tageshoch von 54,20 CHF. Händlern zufolge gab es nach den besser als erwarteten Zweitquartalszahlen aggressive Deckungskäufe aus dem Ausland und Umschichtungen aus anderen Bankaktien. Julius Bär (+2,2% auf 66,40 CHF) legten nach den gestrigen Verlusten ebenfalls zu, UBS (-1,3% auf 23,00 CHF) mussten dagegen frühe Avancen abgeben.


Syngenta (-1,4% auf 277,50 CHF) rutschten nach frühen Kursgewinnen ab. Der Agrochemikonzern hatte besser als erwartete Halbjahreszahlen vorgelegt und die Prognosen erhöht. Gewinnmitnahmen und ungünstige Vorgaben aus dem US-Agrochemiesektor hätten die Valoren jedoch belastet, hiess es.


Trotz eines soliden Zahlensets waren ABB (-6,9% auf 28,14 CHF) der Tagesverlierer. Händler führten die Enttäuschung über den Rückgang der EBIT-Marge gegenüber dem ersten Quartal sowie das Abschneiden der Systemdivisionen an. Ausserdem sei es zu Umschichtungen in die Titel europäischer Konkurrenten gekommen, hiess es.


Auch Holcim (-1,9% auf 76,80 CHF) gerieten am Nachmittag unter Verkaufsdruck. Händler nannten das enttäuschende Ergebnis bei ACC, einer von zwei börsenkotierten Tochtergesellschaften des Unternehmens, als Grund.


Actelion (+3,2% auf 57,00 CHF) konnten an den Aufwärtstrend der letzten Tage anknüpfen, daneben setzten sich vor allem defensive Werte wie Roche (+1,7% auf 182,50 CHF), Novartis (+2,7% auf 62,00 CHF) und Swisscom (+2,2% auf 332 CHF) positiv in Szene. Nestlé (-2,1% auf 43,76 CHF) dagegen waren im unteren Tabellendrittel platziert.


Im Plus konnten sich noch die Versicherungswerte halten, allen voran ZFS (+0,7% auf 286 CHF) und Swiss Life (+0,6% auf 286,50 CHF), gefolgt von Bâloise (+0,5% auf 105,30 CHF) und Swiss Re (+0,3% auf 68,60 CHF).


Im breiten Markt gingen Santhera mit +6,7% aus dem Handel. Das Unternehmen hat in Kanada mit dem Medikament Catena für die Behandlung von Friedreich-Ataxie die Zulassung erhalten. Dies ist die erste Zulassung eines Santhera-Medikaments und das weltweit erste Medikament gegen die Krankheit überhaupt.


Nach den heute vorgelegen Geschäftszahlen gewannen Mikron (+2,0%), Cytos (+1,5%) und BKB (+0,1%), Inficon (-0,6%) wurden dagegen verkauft. Die stärksten Abgaben gab es bei Progessnow (-10,4%) und Edipresse (-9,0%), die deutlichsten Gewinne bei Global Natural (+14,1%). (awp/mc/pg/34)

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