Actelion steigert Reingewinn im 1. Halbjahr um 18 Prozent und erhöht Guidance
«Diese Kooperation könnte sowohl die Behandlung von Schlafstörungen als auch Actelions Entwicklung grundlegend verändern», wird CEO Jean-Paul Clozel in einer Mitteilung zitiert. Erste Auswirkungen hatte die Partnerschaft bereits auf die Erhöhung der Guidance.
Starker Schweizer Franken wirkt sich negativ aus
Im ersten Halbjahr 2008 erzielte das biopharmazeutische Unternehmen einen Nettoumsatz von 676,0 (VJ 626,4 Mio CHF). Davon entfielen 605,2 (559,9) Mio CHF auf das Hauptprodukt Tracleer. Der Absatz von Ventavis erreichte 37,9 (36) Mio CHF. Mit Zavesca wurden 19,7 (16,8) Mio CHF Umsatz erzielt. Im Berichtszeitraum habe die anhaltende Stärke des Schweizer Frankens einen negativen Einfluss auf den in CHF ausgewiesenen Produktumsatz gehabt, heisst es weiter. In Lokalwährungen sei der Nettoumsatz um 18% gestiegen.
Reingewinn von 127,1 Mio. Franken Der betriebliche Aufwand schlug mit 538,8 (677,1) Mio CHF zu Buche. Dabei wurden für Forschung und Entwicklung (F&E) 201,2 (135,2) Mio CHF ausgegeben. Der Betriebsgewinn wird mit 137,2 (-50,8) Mio CHF ausgewiesen und zu der Cash-EBIT mit 190,8 (231,0) Mio CHF. Dabei sei der Cash-EBIT durch zwei unter F&E verbuchten Vorauszahlungen für die Einlizenzierung des PGI2-RezeptorAgonisten von Nippon Shinyaku negativ beeinflusst worden. Unter Ausrechnung dieser Zahlungen sei der Cash-EBIT in Lokalwährugnen um 12% gestiegen, heisst es weiter. Unter dem Strich verbuchte das Biopharmaunternehmen einen Reingewinn von 127,1 (-53,0) Mio CHF.
Cash-EBIT-Schätzungen verfehlt
Mit dem Zahlenkranz hat Actelion die Markterwartungen im ersten Halbjahr 2008 beim Umsatz, den Tracleer-Verkäufen und Reingewinn übertroffen. Hingegen verfehlte das Unternehmen die Cash-EBIT-Schätzungen. Analysten haben im Vorfeld im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 665,0 Mio CHF, einem Cash-EBIT von 200,3 Mio CHF und einem Reingewinn von 124,6 Mio CHF gerechnet. Die Tracleer-Umsätze wurden auf 599,0 Mio CHF veranschlagt. Im zweiten Quartal 2008 erreichte der Umsatz 354,4 (335,9) Mio CHF. Der Cash-EBIT wird mit 99,3 (129,7) Mio CHF und der Reingewinn mit 78,8 (97,0) Mio CHF ausgewiesen.
Produktepipeline ausgabaut
«In den ersten sechs Monaten 2008 konnte Actelion seinen Produktumsatz steigern», wird denn auch CEO Jean-Paul Clozel in der Mitteilung zitiert. Zudem habe die Produktpipeline ausgebaut werden können und würden zahlreiche Phase-III-Studien planmässig verlaufen. Es sind dies eine zulassungsrelevante Studie für Actelion-1 bei pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH), für Almorexant bei primärer Insomnie, für Tracleer bei idiopathischer pulmonaler Fibrose und für Clazosentan bei aneurysmatischen Subarachnoidalblutungen.
Tracleer-Wachstum «äusserst zufriedenstellend»
Zu den weiter gestiegenen Tracleer-Umsätzen sagt Otto Schwarz, Präsident Business Operations, dass das anhaltende Wachstum «äusserst zufriedenstellend» sei, «insbesondere, wenn man berücksichtigt, dass 2007 in der Klasse der Endothelin-Rezeptor-Antagonisten neue Substanzen auf den Markt gelangt sind». Schwarz geht davon aus, dass die anstehende Indikationserweiterung für die Funktionsklasse II in Europa und die Veröffentlichung der «EARLY»-Studie in der Medizinzeitschrift «The Lancet» neue Möglichkeiten eröffnen werde, Ärzte zu ereichen.
Gute Ausgangsposition für anhaltendes Wachstum
Im Berichtszeitraum hat Actelion die Patientenbasis von Ventavis erweitern können. Zudem wurde mit klinischen Untersuchungen begonnen, die eine verbesserte Applikationshilfe zum Ziel haben. Damit soll die Inhalationszeit verringert und die Therapietreue der Patienten erhöht werden. Insgesamt befinde sich das Unternehmen mit Tracleer und Ventavis im Markt für PAH «in einer guten Ausgangsposition für anhaltendes Wachstum», wird Schwarz weiter zitiert.
Zudem hat das Unternehmen in der Berichtsperiode die Patientenrekrutierung für die «MAINTENANCE»-Studie abgeschlossen. Mit der Studie soll die Sicherheit und Wirksamkeit von Zavesca gegen die Gaucherkrankheit Typ 1 bei Patienten untersucht werden, die nach erfolgreicher Stabilisierung mit einer Enzymersatztherapie weiter mitdem Medikament behandelt werden. Ergebnisse sollen 2010 vorliegen.
Guidance erhöht
Für das Gesamtjahr hat das Management die Guidance erhöht. Neu wird mit einem Umatzwachstum in Lokalwährungen um 15%, nach zuvor 10-12%, gerechnet. Weiter werden 25,4 Mio der insgesamt 150 Mio CHF an Vorauszahlungen aus der Almorexant-Partnerschaft mit GlaxoSmithKline verbucht. Der Cash-EBIT soll um 10% wachsen, nachdem vorher noch von einem Rückgang im einsteligen bis niedrigen zweistelligen Bereich ausgegangen worden war. (awp/mc/pg/09)