Georg Fischer im ersten Halbjahr mit 6 Prozent mehr Umsatz
Dies teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT ging dagegen um 18,6% auf 157 (192) Mio CHF zurück, die EBIT-Marge verminderte sich entsprechend auf 6,6 (8,5)%. Negative Währungseffekte und stark steigende Material- und Energiepreise hätten den EBIT um mehr als 60 Mio CHF beeinträchtigt. Dabei entfielen laut GF 28 Mio CHF auf Währungseffekte und 35 Mio CHF auf Preiseffekte. Gegenmassnahmen seien eingeleitet, würden sich aber erst mit Verzögerung positiv auswirken. Der Reingewinn reduzierte sich um 19,9% auf 109 (136) Mio CHF.
Gewinnerwartungen verfehlt
Mit dem ausgewiesenen Zahlenset hat GF die Prognosen der Analysten beim Umsatz übertroffen, bei den Gewinnziffern aber verfehlt. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 2’376 Mio CHF, für den Auftragseingang bei 2’387 Mio CHF, für den EBIT bei 170 Mio CHF und für den Reingewinn bei 114 Mio CHF. Der freie Cashflow belief sich auf -212 Mio CHF, was vor allem auf den Erwerb von Central Plastics und den Kauf der restlichen 50% an Georg Fischer Simona zurückgeführt wird, wofür Eigenmittel von 120 Mio CHF eingesetzt wurden. Investitionen in China und das generelle Umsatzwachstum hätten zudem zu einem «erheblichen» Anstieg des Nettoumlaufvermögens geführt. Die Nettoverschuldung erhöhte sich auf 573 Mio CHF.
Central Plastics-Übnernahme «gut auf Kurs»
Die anfangs Jahr kommunizierte Übernahme der amerikanischen Central Plastics für den Bereich GF Piping Systems befindet sich laut dem neuen CEO Yves Serra gut auf Kurs. Die Entwicklung von Piping Systems sei «erfreulich», wird Serra auf der Homepage von Georg Fischer zitiert. GF Automotive Systems registriere zwar eine anhaltend hohe Nachfrage, kämpfe aber mit stark steigenden Material-, vor allem Schrottpreisen. Für die Division AgieCharmilles ist der Auftragseingang im Bereich Milling gemäss Serra weiterhin gut. Das EMD-Geschäft und der schwache Dollar würden jedoch Umsatz und Marge beeinträchtigen.
H2: Bescheideneres Wachstumstempo
Für das zweite Halbjahr rechnet GF – abgesehen von unvorhergesehen Ereignissen – mit einer Fortsetzung des Wachstumskurses, bei allerdings bescheidenerem Tempo. Die ungewisse Entwicklung der Währungen und die Preissituation bei den Rohmaterialien würden möglicherweise die Profitabilität unter Druck setzen. Sera sieht sich mit GF aber in allen Kerngeschäften weltweit gut positioniert. Die Produkte seien «trotz Anzeichen für eine sich abkühlende Konjunktur» gefragt. (awp/mc/ps/08)