US-Schluss: Sehr schwach – Käuferstreik

Auch der im Verlauf wieder nachgebende Ölpreis, der mit seinem Anstieg zu Beginn auf die Stimmung gedrückt hatte, konnte die Anleger nicht zum Zugreifen bewegen. Der Dow Jones Industrial verlor zu Handelsschluss 2,08 Prozent auf 11.147,44 Zähler. Der S&P-500-Index rutschte um 2,28 Prozent auf 1.244,68 Punkte ab. An der Technologiebörse NASDAQ fiel der Composite-Index um 2,60 Prozent auf 2.234,89 Zähler. Der NASDAQ 100 verlor 2,78 Prozent auf 1.819,18 Zähler.


Alcoa, die zu Beginn noch sehr fest an der Spitze des Dow Jones gestanden hatten, verloren 2,44 Prozent auf 31,54 US-Dollar. Das Unternehmen hatte im zweiten Jahresviertel mehr verdient und umgesetzt als von Analysten erwartet. Boeing gaben nur unterdurchschnittliche 0,50 Prozent auf 65,59 Dollar ab. US-Verteidigungsminister Robert Gates hatte bekanntgegeben, dass der ursprünglich an den Airbus-Mutterkonzern EADS vergebene Grossauftrag zur Lieferung von 179 Tankflugzeugen für 40 Milliarden Dollar nach einer Beschwerde der unterlegenen Boeing neu ausgeschrieben wird. EADS-Partner Northrop Grumman verloren 1,36 Prozent auf 65,27 Dollar.


Finanztitel litten unter Ängsten, die anstehenden Quartalszahlen könnten vor dem Hintergrund der anhaltenden Finanzkrise schlecht ausfallen. Bank of America, die am Dienstag noch als bester Wert im Dow Jones um mehr als 9 Prozent zugelegt hatten, beendeten den Handel als schlechtester Indexwert 6,29 Prozent tiefer bei 22,06 Dollar. Citigroup verloren dahinter 5,46 Prozent auf 16,44 Dollar und JPMorgan gaben 4,17 Prozent auf 34,28 Dollar ab.


Einzelhandelswerte gehörten nach einem negativen Analystenkommentar ebenfalls zu den Verlierern. Morgan Stanley zufolge sind die Konsensschätzungen 2009 für die Vertreter des Sektors unrealistisch. Schlüsselfaktoren für die Branche wie Immobilienpreise, Ölpreisinflation und Arbeitslosigkeit dürften sich in nächster Zeit nicht verbessern, schrieben die Analysten. Die Experten betonten in ihrem Kommentar unter anderem Sears Holdings und Best Buy als «Underweight»-Titel. Wal-Mart gehöre mit einer «Overweight»-Bewertung unterdessen zu den besten fünf. Letztgenannte gaben dennoch um 2,44 Prozent auf 57,67 Dollar nach, während Sears 4,64 Prozent auf 72,54 Dollar und Best Buy 2,33 Prozent auf 39,85 Dollar verloren.


United States Steel sprangen nach einem positiven Analystenkommentar um 5,06 Prozent auf 158,17 Dollar nach oben. Die Deutsche Bank hatte ihr Kursziel für die Titel des Stahlkonzerns von 220 auf 240 Dollar angehoben und die Einstufung auf «Buy» belassen. Die Analysten rechnen mit weiteren Steigerungen der Stahlpreise und hoben deswegen auch ihre Gewinnschätzungen für 2009 an. Im NASDAQ 100 profitierten Steel Dynamics von dieser Nachricht und sprangen mit einem Aufschlag von 4,70 Prozent auf 33,19 Dollar an die Indexspitze.


Cisco Systems gaben belastet von einer negativen Analystenäusserung um 5,68 Prozent auf 21,589 Dollar nach. UBS und RBC Capital hatten ihre Kursziele für die Titel des Netzwerkausrüsters gesenkt. Auch Intuit gehörten nach warnenden Aussagen von Experten zu den Verlierern. Die Titel des Softwareanbieters gaben um 5,78 Prozent auf 26,57 Dollar nach. Google verloren 2,45 Prozent auf 541,55 Dollar. Dem «Wall Street Journal» zufolge kann der Internet-Suchmaschinen-Betreiber die Beliebtheit seiner Onlinevideo-Tochter YouTube bisher weit weniger in Werbeeinnahmen ummünzen als erhofft. (awp/mc/ps/01)

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