CH-Schluss: Verluste auf breiter Front – Pharma stützen

Die Finanzkrise und die immer deutlichere Eintrübung der US-Konjunktur hätten die Finanzmärkte weltweit belastet, hiess es im Handel.


Zwar vermochten die Indizes ihre Verluste im Tagesverlauf sukzessive abzubauen, doch in der letzten Handelsstunde folgte ein neuerlicher Rückschlag. Als Gründe wurden die nachgebende US-Börse und die schwachen Immobiliendaten aus Übersee genannt. Da habe der weiter nachgebende Ölpreis nun noch marginal geholfen, hiess es.


Der SMI stand beim Schlussgong 0,40% oder 29,60 Zähler tiefer auf 6’788,13 Punkten. Am Morgen wurde ein Jahrestief 6’661,13 Stellen erreicht. Der SLI verlor 0,91% auf 1009,67 Zähler, nachdem er zuvor erstmals unter die Marke von 1’000 Punkten gesunken war. Der SPI gab um 0,59% auf 5’690,09 Punkte nach.


Für einmal vermochte die UBS-Aktie (-0,1% auf 19,95 CHF) den Gesamtmarkt hinter sich zu lassen. Nach einem Absacker am Morgen auf ein neues Allzeittief von 19 CHF hätten teilweise Deckungskäufe eingesetzt, hiess es. Die angeschlagene Grossbank baut ihr Geschäft im nahen Osten aus und stellte am Dienstag eine Reihe Massnahmen vor, durch die das Geschäft in Saudi-Arabien und Katar verstärkt vorangetrieben werden soll.


Deutlich überdurchschnittliche Abschläge erlitten hingegen die Konkurrenten CS (-3,2% auf 42,18 CHF) und Julius Bär (-2,1% auf 62,20 CHF). Die Spekulationen um neuerliche Kapitalmassnahmen der beiden amerikanischen Hypothekenfinanzierer belasteten die Finanzwerte weltweit.


Bei den Versicherern sanken in der Folge ZFS um 2,2% auf 248,50 CHF und Swiss Re um 1,7% auf 64,70 CHF. Dabei habe der Beginn der Hurrikan-Saison mit dem ersten Sturm «Bertha» vor den Küsten Bermudas das Sentiment zusätzlich belastet.


Im Angebot lagen auch konjunktursensitive Werte. Am schlechtesten weg kamen dabei Petrolplus (-3,9% auf 46,70 CHF), Logitech (-4,1% auf 25,96 CHF), Kühne + Nagel (-3,9% auf 90,85 CHF) und ABB (-3,4% auf 27,66 CHF).


Deutliche Aufschläge verzeichneten hingegen die beiden defensiven Pharmawerte Novartis (+2,4% auf 59,45 CHF) und Roche (+0,9% auf 180,70 CHF). Novartis hat vorbörslich den Abschluss des ersten Schrittes der Übernahme an Alcon bekanntgegeben. Händler sprechen von einem sehr grossen Käufer in Novartis. Über die Hintergründe sei jedoch nichts bekannt geworden.


Lonza (+1,8% auf 139,90 CHF) profitierten von einer Kaufempfehlung durch die Deutsche Bank. Das Institut bewertet die Aktie neu mit «Buy» nach zuvor «Hold».


Im breiten Markt hat Partners Group (Aktie: +2,0%) gemeldet, dass sie ihre Assets under Management (AuM) per Ende Juni 2008 auf 25,4 (VJ 22,0) Mrd CHF gesteigert hat. Entsprechend positiv reagierten die Anleger.


Vontobel (-1,6%) konnten sich der allgemeinen Tieferbewertung der Bankbranche trotz eines Interviews von CEO Herbert Scheidt in der Presse nicht entziehen. Im Interview bezeichnete er die Neugeldentwicklung als den Vorstellungen entsprechend und weiterhin positiv. (awp/mc/pg/34)

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