EU-Ausblick: Freundlich – Positive Vorgaben aus Asien
Am Freitag hatte der EuroStoxx 50 1,67 Prozent tiefer bei 3.275,20 Zählern geschlossen. Der Future auf den Dow Jones Industrial stand am Morgen um rund 40 Punkte über seinem vorgezogenen Handelsschluss vom Freitag. Der Nikkei-225-Index schloss in Tokio fester. Der Hang-Seng-Index in Hongkong verbuchte am Morgen ebenfalls Gewinne. Wichtige Konjunkturdaten stehen am Montag nicht auf der Agenda.
In Europa stehen erneut die im Zuge der Finanzkrise angeschlagenen Bankenwerte im Fokus. Laut einem Bericht der Schweizer Zeitung «Sonntag» sollen die UBS und Credit Suisse mit neuen Vorschriften praktisch zu einem Rückzug aus dem Investmentbanking in den USA gezwungen werden. Schweizer Behörden fordern dem Artikel zufolge eine höhere Eigenkapitalquote. Nach den Worten des Schweizer Parlamentariers Hans Kaufmann könnte das erneut zu massiven Kapitalerhöhungen führen. Es sei die Rede von «40 Milliarden für die UBS, 30 Milliarden Franken für die Credit Suisse», sagte Kaufmann der Zeitung. Nach Informationen der «Financial Times» hat die Credit Suisse die Kosten des Topmanagements ihrer europäischen Investmentbank in London in den vergangenen Monaten um ein Drittel gesenkt.
Die gebeutelte britische Hypothekenbank Bradford & Bingley bietet im Zuge ihrer erweiterten Kapitalerhöhung etwa 828 Millionen neue Aktien an. Das seien etwa 57 Prozent des neuen Aktienkapitals, wie die Bank am Freitagabend nach Börsenschluss mitteilte. Bradford & Bingley muss nach eigenen Angeben nach dem Rückzug des Investors Texas Pacific Group (TPG) noch mehr Geld am Kapitalmarkt einsammeln als ursprünglich geplant.
Daneben plant Branchenkollege Alliance & Leicester einem Bericht der «Sunday Times» zufolge eine deutliche Kürzung der Dividende. Damit will die Hypothekenbank etwa 80 Millionen britische Pfund (101 Mio Euro) pro Jahr sparen. Einem Bericht des «Saturday Telegrpah» interessiert sich der US-Finanzinvestor J.C. Flowers für angeschlagene britischen Banken. Im seit Monaten währenden milliardenschweren Streit beim russisch-britischen Ölkonzern TNK-BP fährt der Ölmulti BP schweres Geschütz auf. Das Unternehmen verklagte die russischen Partner in dem Gemeinschaftsunternehmen und fordert von ihnen eine Summe von 370 Millionen Dollar, wie ein BP-Sprecher dem «Wall Street Journal» (Samstagausgabe) sagte. BP und die Russen halten jeweils die Hälfte an TNK-BP.
Daneben könnten diverse Zeitungsartikel Übernahmefantasie in der Energiebranche schüren. So erklärte Alstoms Unternehmenschef Patrick Kron in einem Interview mit dem «Journal du Dimanche», man bevorzuge eine weltweite Zusammenarbeit mit Areva und wolle nicht nur die Kontrolle in einigen Töchtern der Gruppe übernehmen. Repsol-YPF, Grossaktionär bei Gas Natural, favorisiert einem Bericht der spanischen Zeitung «La Vanguardia» eine Fusion des spanischen Gasunternehmens mit dem Versorger Iberdrola. Das könnte die beiden Unternehmen von französischen Interessenten bewahren. Das gerade fusionierte Energieunternehmen GDF Suez hält dem Bericht zufolge ein Gebot für Gas Natural für möglich. (awp/mc/ps/12)