UBS im zweiten Quartal dank Steuergutschrift ausgeglichen bis leicht negativ
Wie die UBS am Freitag mitteilt, wurden zwar weitere Verluste im Investmentbanking geschrieben, die positiven Beiträge der Bereiche Global Wealth Management & Business Banking sowie Global Asset Management hätten diese jedoch ausgeglichen. Die Verluste im Investmentbanking stammen aus weiteren Abschreibungen und Verlusten auf bereits offengelegten Risikopositionen.
Nochmalige Abkühlung des amerikanischen Marktes für Immobilienkredite
Der Markt für amerikanische Immobilienkredite habe sich auch im zweiten Quartal nochmals abgekühlt, so die UBS. Nähere Angaben über die Höhe der neuerlichen Abschreibungen wurden jedoch nicht gemacht. Eine Sprecherin der Grossbank verwies dazu auf die ausführliche Berichterstattung am 12. August.
Kreditabsicherungsengagements am stärksten betroffen
Von den Abschreibungen am stärksten betroffen waren Kreditabsicherungsengagements gegenüber den Monoline-Versicherern. Die Anleiheversicherer (Monoliner) waren von Ratingagenturen heruntergestuft worden, und dadurch war die Bonität der von ihnen versicherten Kredite gesunken. Banken mit den versicherten Wertpapieren im Portfolio mussten diese geringere Bonität durch Wertabschreibungen berücksichtigen.
Negative Nettoneugeldentwicklung
Die Probleme der UBS im Subprime-Bereich schlugen sich offenbar auch auf ihr Geschäft als Vermögensverwalter nieder. Die viel beachtete Kennziffer der Nettoneugeldentwicklung habe sich in der Berichtsperiode negativ entwickelt, teilte die Bank mit. Dies betraf besonders den Monat April. Im Mai und im Juni habe sich die Situation vor allem bei Global Wealth Management & Business Banking verbessert. Genaue Zahlen nannte UBS wiederum nicht.
Befürchtungen um weitere Kapitalerhöhung ausgeräumt
Die schlimmsten Befürchtungen der Investoren um eine weitere Kapitalerhöhung konnte die UBS indes ausräumen. Mit einer BIZ-Kernkapitalquote (Tier 1) von rund 11,5% per Quartalsende sei keine Notwendigkeit gegeben, zusätzliches Eigenkapital zu beschaffen. Die UBS hatte bislang wegen der US-Subprimekrise 38 Mrd USD abschreiben müssen und zum Ausgleich der Verluste 28 Mrd CHF an neuem Kapital aufgenommen.
Schockierende Neuigkeiten ausgeblieben
Die UBS-Aktie steuert am Freitag gemäss den vorbörslichen Indikationen auf einen deutlich höheren Börsenstart zu. Schockierende Neuigkeiten seien entgegen anders lautenden Spekulationen ausgeblieben, so Händler. Vor allem aber sei in Anbetracht der umfangreichen Baissepositionen mit aggressiven Deckungskäufen zu rechnen. Gerade in den letzten Tagen hätten Hedge Funds ihre Short-Positionen, mit denen sie auf fallende UBS-Kurse setzen, nochmals deutlich aufgebläht.