Jahresteuerung verharrt im Juni bei 2,9 Prozent

Damit ist die Teuerung so hoch wie seit fast 15 Jahren nicht mehr. Eine noch höhere Rate wurde letztmals im Oktober 1993 verzeichnet (3,4%). Die von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) als Grenze für die Preisstabilität definierte Markte von 2% wurde bereits den sechsten Monat in Folge überschritten.


Teuerungstreiber Ölpreis
Im Monatsvergleich nahm die Teuerung um 0,2% zu. Der Landesindex der Konsumentenpreise erreichte damit den Stand von 104,6 Punkten (Dezember 2005 = 100), wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mitteilte. Teuerungstreiber waren auch im Juni die nicht zu bremsenden Erdölpreise. So verteuerte sich Benzin gegenüber dem Vormonat um 4,5 Prozent, Diesel wurde gar um 7,6% teurer. Innert Jahresfrist stiegen die Benzinpreise um 10,1%, die Dieselpreise um 29,4%.


Reis um satte 14,7 Prozent teurer
Die Heizölpreise stiegen gegenüber dem Vormonat um 7,6%. Im Jahresvergleich betrug die Teuerung sogar 68,9%. Damit verteuerte sich in der Schweiz das Wohnen (+0,7%) ebenso wie der Verkehr (+1%). Teurer wurden auch Nahrungsmittel und alkoholische Getränke (+0,6%). Die Preise für Reis stiegen um satte 14,7%, weil Aktionen im Detailhandel ausliefen, und Kartoffeln verteuerten sich um 4,3%. Für Steinobst wie Pfirsiche musste innert Monatsfrist gar 23,1% bezahlt werden.


Kernteuerung rückläufig
Wird der kräftige Teuerungsschub bei den Treibstoffen und den Nahrungsmitteln ausgeklammert, sieht die Lage weniger beunruhigend aus: Die so genannte Kernteuerung ging im Monatsvergleich um 0,3% zurück, auf Jahresbasis errechnete das Bundesamt für Statistik einen Anstieg um 1,2%. Dass die Teuerung vor allem vom Erdöl getrieben ist, zeigt eine andere Zahl: Die importierte Inflation machte im Monatsvergleich 0,6% aus, im Jahresvergleich sogar 6,3%. Dagegen blieben die Preise der im Inland hergestellten Güter zum Vormonat stabil, innert Jahresfrist verteuerten sie sich um 1,6%.


PC-Hardware innert Jahresfrist um 20,6 Prozent günstiger
Doch nicht alles wird teurer in der Schweiz: Trotz der hohen Erdölpreise gingen die Tarife für Linienflüge im Vergleich zum Mai um 5,2%zurück. Die Preise für Kleider und Schuhe sanken um 2,1%, weil in manchen Läden bereits Ausverkauf war. Deutlich billiger wurden namentlich Kinderkleider (-6,3%). Günstiger wurden auch Medikamente (-3,3%). Im Monat vor der EURO 2008 konnten auch Fernsehgeräte billiger eingekauft werden (-1,7%). Die Preise für Computer-Hardware sanken gar um 3,5%, innert Jahresfrist verbilligte sich Hardware sogar um 20,6%. (awp/mc/ps/10)

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