EU-Ausblick: Knapp behaupteter Auftakt erwartet

Auch die freundliche Entwicklung an der Wall Street im gestrigen Handelsverlauf dürfte sich positiv auswirken, verlautete aus Händlerkreisen. Der Future auf den EuroSTOXX 50 lässt einen um 0,20 Prozent schwächeren Start des europäischen Leitindex erwarten.  An der Wall Street hatten die Standardwerte dank einer leichten Entspannung beim Ölpreis ihre Talfahrt stoppen können, die Technologietitel fielen deutlich ins Minus. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones stand am Morgen 67 Punkte unter dem Niveau zum Börsenschluss in Europa. Der Nikkei-225-Index in Tokio schloss knapp behauptet.


Der US-Ölpreis pendelte am Morgen um die Marke von 140 Dollar. Im frühen Handel kostete ein Barrel US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur August-Auslieferung 140,50 US-Dollar. Das waren 50 Cent mehr als zum Handelsschluss am Vortag. Am Montag war der WTI-Preis im Handelsverlauf auf einen neuen Rekordstand von 143,67 Dollar geklettert.


In Europa dürfte einmal mehr der Finanzsektor in den Fokus rücken: Die auf Kommunalkredite spezialisierte belgische Bank Dexia braucht nach Aussagen ihres Chefs derzeit kein frisches Kapital. Es gebe zudem derzeit keinen Grund, die Dividendenpolitik zu ändern, sagte Dexia-Chef Axel Miller der belgischen Zeitung «De Tijd». Er reagierte damit auf Gerüchte, dass Dexia ebenso wie der belgisch-niederländische Finanzkonzern Fortis neue Aktien ausgeben und seine Dividendenzahlungen aussetzen muss.


Bei der angeschlagenen Schweizer Grossbank UBS kündigten vier Verwaltungsratmitglieder ihren Rücktritt an. Die Nachfolger sollen bei einer ausserordentlichen Generalversammlung am 2. Oktober gewählt werden. Stephan Haeringer, Rolf Meyer, Peter Spuhler und Lawrence Weinbach haben der Mitteilung zufolge ihren Rücktritt angekündigt. Das Fehlen kursbewegender Unternehmensnachrichten in den übrigen Sektoren dürfte die Aufmerksamkeit der Investoren für Analystenkommentare schärfen. Merrill Lynch hob France Telecom von «Neutral» auf «Buy». Auch Goldman Sachs stufte den Titel wieder auf «Buy» und die Papiere von TeliaSonera auf «Neutral».


In Italien dürften die Börsianer auf Fiat blicken: Der italienische Lkw-Bauer Iveco erhöht wegen der gestiegen Rohstoffpreise seine Preise für schwere Lkw. Auf dem italienischen Heimatmarkt würden die Listenpreise ab Dienstag um 2,5 Prozent angehoben, kündigte die Fiat-Tochter an. Auch in allen anderen Ländern ist eine Anhebung geplant. (awp/mc/ps/08)

Schreibe einen Kommentar