Sawiris› Tourismusprojekt: Laut Studie rosige Zukunft für Uri

Bei Vollbetrieb der Tourismusanlage in Andermatt dürfte in Uri ein Mehrumsatz von 500 Mio CHF erzielt werden, heisst es in der vom Kanton und von der Urner Kantonalbank in Auftrag gegebenen Studie. Die Gesamtzahl der Beschäftigten würde um 4’900 Personen oder 38% zunehmen.


Zuzug von 6000 Personen erwartet
Positiv ist zudem, dass der Rückgang der Bevölkerung und die Überalterung gestoppt werden können. Wenn das Wohnungsangebot vorhanden ist, rechnet man mit einem Zuzug von gegen 6’000 Personen. Der Anteil der ausländischen Bevölkerung steigt voraussichtlich von heute 8,5 auf rund 12%.


Gastgewerbe profitiert am meisten
Profitieren würde vom Sawiris-Projekt in erster Linie das Gastgewerbe mit einer geschätzten Umsatzzunahme von 138%. Es folgen Handel, Reparatur von Gebrauchsgütern (+21%) sowie Verkehr und Nachrichtenübermittlung (+18%). Für Kanton und Gemeinden resultieren laut Studie zusätzliche Steuereinnahmen von 23 Mio CHF oder 16%.


Im Wettbewerb mit auswärtigen Zulieferern
Die Urner Unternehmen, heisst es weiter, müssten sich aber bewusst sein, dass sie auch beim Tourismusresort mit auswärtigen Zulieferern im Wettbewerb stünden. Sie müssten daher weiter an ihrer Wettbewerbsfähigkeit arbeiten.


Handlungsbedarf an verschiedenen Fronten
Die Studie ortet Handlungsbedarf in Andermatt und im Urserntal: Ausbau der touristischen Transportanlagen, Verbesserung der Infrastruktur im Skigebiet, Anhebung des Qualitätsstandards in der bestehenden Hotellerie und Gastronomie, Ausbau des Angebotes im Detailhandel sowie in Freizeit, Sport und Kultur.


Herausforderung für die lokale Identität
Eine Herausforderung ist das Tourismusprojekt laut Studie vor allem für die lokale Identität und Kultur. Heute beherbergt Andermatt im Schnitt 1,5 Gäste pro 10 Einwohner. Bei Vollbetrieb des Resorts werden es 14 Gäste pro 10 Einwohner sein, fast zehn Mal mehr. Ausserdem werden viele Angestellte von auswärts kommen. «Um die lokale Identität und Kultur behalten und weiterentwickeln zu können», so heisst es in der Studie, «wird es notwendig sein, dass die bisherigen Bewohner ihre Kultur (noch) intensiver pflegen und eventuell gegenüber den Gästen und Neuzuzügern präsentieren.»


Milliarden-Investitionen
Sawiris Andermatt Alpine Destination Company (AADC) plant auf einer Fläche von 21 Hektaren Hotels, Appartements und Villen, ein Sportzentrum mit Spa sowie eine 18-Loch-Golfanlage. Bei Vollbetrieb ist mit 4’900 Betten zu rechnen. Heute stehen im Urserntal 2’300 Betten zur Verfügung. Das Investitionsvolumen für das Projekt (ohne Villen) beläuft sich auf 1,1 bis 1,3 Mrd CHF. Die Inbetriebnahme des ersten Hotels ist für 2012 vorgesehen. Bis 2014 sollen sich zwei Drittel des Tourismusresorts im Bau befinden. (awp/mc/pg)

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