US-Börsenaufsicht SEC will Macht der Ratingagenturen senken

Den Plänen zufolge sollen etwa die Bewertungen der Agenturen bei bestimmten Finanzgeschäften keine Rolle mehr spielen, berichtete das «Wall Street Journal» am Dienstag. Die Anbieter wie Standard & Poor’s und Moody’s stehen massiv in der Kritik, weil sie Top-Noten für Finanzanlagen vergaben, die wenig später fast wertlos waren und so die Kreditkrise mit auslösten.


Fondsmanager sollen mehr Verantwortung übernehmen
Die Vorschläge der SEC sollen dem Blatt zufolge an diesem Mittwoch vorgestellt werden. Sie zielten unter anderem auf den rund 3,4 Billionen Dollar (2,2 Billionen Euro) schweren Geldmarkt. So sollen Geldmarkt-Fonds nicht mehr nur in Papiere mit höchsten Bewertungen der Ratingagenturen investieren dürfen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Insider. Die Fondsmanager sollen stattdessen mehr Verantwortung übernehmen und nicht nur den Noten der Agenturen praktisch blind vertrauen. Auch Kreditratings für Investmentbanken sollen demnach an Bedeutung verlieren.


Zu spät auf Finanzmarktkrise reagiert?
Rating-Agenturen bewerten unter anderem die Güte von Wertpapieren, sowie die Kreditwürdigkeit von Unternehmen, Banken und Staaten. Besonders die Politik wirft ihnen vor, in der Finanzmarktkrise zu spät reagiert und versagt zu haben. Bundeskanzlerin Angela Merkel plädierte erst kürzlich für eine eigene europäische Ratingagentur in Konkurrenz zu den US-Marktführern Standard & Poor’s und Moody’s. (awp/mc/pg)

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