US-Eröffnung: Uneinheitlich bei geringfügiger Veränderung

Weder von den Konjunkturdaten noch von den besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen der Investmentbank Goldman Sachs gingen richtungsweisende Impulse aus.


Der Dow Jones Industrial (DJIA) gewann im frühen Handel 0,06 Prozent auf 12.276,00 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index legte um 0,12 Prozent auf 1.361,73 Punkte zu. An der Technologiebörse NASDAQ ging es für den Composite-Index um 0,09 Prozent auf 2.472,50 Zähler abwärts, während der NASDAQ 100 prozentual unverändert bei 1.984,67 Zählern stand.


Die im Mai etwas stärker als erwartet gestiegenen Erzeugerpreise traten in den Hintergrund, zumal die wichtige Kernrate weniger stark gestiegen war als erwartet. Die Waage hielten sich auch die Daten zu den Baugenehmigungen und der Industrieproduktion. Während die Baugenehmigungen im Mai weniger deutlich als erwartet zurückgingen, sank die Industrieproduktion im selben Zeitraum etwas stärker als prognostiziert.


Nachdem die Finanzwerte bereits wegen ausgebliebener weiterer negativer Überraschungen bei Lehman Brothers am Vortag zugelegt hatten, notierten sie nach den Zahlen von Goldman Sachs an diesem Tag uneinheitlich. Die Titel der Citigroup stiegen um 0,29 Prozent 20,89 Dollar. JPMorgan rückten um 0,55 Prozent auf 40,16 Dollar vor. Die Titel der Bank of America gaben um 1,06 Prozent auf 30,00 Dollar nach.


Goldman Sachs selbst gewannen 0,90 Prozent auf 183,73 Dollar. Die Investmentbank litt im zweiten Quartal weniger stark als befürchtet unter der Finanzkrise. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gingen Erträge und Gewinn zwar zurück, lagen aber deutlich über den Erwartungen der Analysten. Der Gewinn je Aktie (EPS) sank um sieben Prozent auf 4,58 Dollar, doch die von Thomson Financial befragten Experten hatten im Schnitt mit einem Einbruch um 30 Prozent auf 3,42 Dollar gerechnet.


Wachovia büssten 2,15 Prozent auf 17,74 Dollar ein und litten damit vor allem unter einer Kurszielsenkung: Die Experten von Goldman Sachs hatte das Ziel für die Aktie der Bankenkette von 28 auf 20 Dollar gesenkt und den Titel mit «Neutral» bestätigt. Für Washington Mutual reduzierten sie das Kursziel von 9,00 auf 6,50 Dollar und bestätigten die «Sell»-Einstufung, was der Aktie ein Minus von 4,15 Prozent auf 6,47 Dollar bescherte. Wells Fargo bestätigten die Analysten mit «Neutral» und senkten das Ziel von 33 auf 30 Dollar. Das Papier verlor 0,76 Prozent auf 26,18 Dollar. Zur Begründung hiess es bei allen drei Werten in der Branchenstudie, dass die Trendwende bei den US-Banken weiter auf sich warten lasse. Goldman Sachs sieht zudem den Höhepunkt der Verluste aus Kreditgeschäften nicht vor 2009 erreicht. Kapitalerhöhungen liessen sich zudem nicht mehr so leicht realisieren.


Der Softwarehersteller Adobe Systems hatte am Vorabend nach Börsenschluss seine Quartalszahlen mitgeteilt. Getrieben von einer hohen Nachfrage nach Grafik- und Internetsoftware waren Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal stärker gestiegen als erwartet. Die Analysten der UBS erhöhten das Kursziel von 45 auf 48 Dollar und bestätigten die Einstufung «Neutral». Die Aktien sanken dennoch um 1,12 Prozent auf 42,37 Dollar. Die UBS-Analystin Heather Bellini hob hervor, dass der Gewinn je Aktie vor allem wegen einer niedrigeren Steuerquote etwas besser ausgefallen sei, als sie prognostiziert hatte. Kurzfristig, so meinte sie, sei wegen der Zahlen nicht mit einer besonderen Aktienkursbewegung zu rechnen.


UAL gewannen als einer der Spitzenwerte im NASDAQ-100-Index 2,36 Prozent auf 7,36 Dollar. Die Fluggesellschaft gaben einen Zwischenbericht zum zweiten Geschäftsquartal. Im Jahresvergleich rechnet die Muttergesellschaft der United Airlines in diesem Zeitraum mit einem vier- bis fünfprozentigen höheren Passagieraufkommen. Der Getränke- und Nahrungsmittelkonzern PepsiCo hatte am Vorabend trotz eines Produktionsstopps in einem seiner Werke die Jahresgewinnprognose bestätigt. Die Aktie verlor dennoch 0,50 Prozent auf 65,71 Dollar. (awp/mc/pg)

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