EADS-Chef stellt Erstflug von Airbus A400M im Sommer in Frage

Dies sagte der Vorstandschef des des Luft- und Raumfahrtkonzerns am Montag. Bereits jetzt hinkt der Flugzeugbauer ein halbes Jahr hinterher. Eine weitere Verspätung von sechs Monaten ist möglich. Gallois sagte, er sehe die Verzögerungen aber «näher an sechs Monaten denn einem Jahr».


Probleme mit Triebwerken
Der deutsche Airbus-Chef Thomas Enders hatte bereits jüngst eine weitere Verzögerung beim A400M nicht ausgeschlossen und den Frühherbst als möglichen Termin für den Erstflug genannt. Wie Gallois nun sagte, hakt es vor allem bei den Triebwerken. Dies hatte am Wochenende bereits die «WirtschaftsWoche» gemeldet: Die Zusammenarbeit zwischen den im Konsortium Europrop zusammengeschlossenen Firmen laufe schlecht, hiess es. Nach Darstellung des Magazins bekommt insbesondere die deutsche MTU Aero Engines ihre Schwierigkeiten mit dem Kontrollsystem für das Triebwerk nicht in den Griff. Zudem verschärfe Airbus die Probleme, weil der Konzern die technischen Vorgaben ständig ändere, schrieb das Magazin.


«Regelrechter Krieg»
Als Hauptgrund für die Verzögerungen führte die «WirtschaftWoche» allerdings die schlechte Zusammenarbeit zwischen den Airbus-Werken in Spanien und Frankreich an. «Zwischen Franzosen und Spaniern tobt ein regelrechter Krieg», zitiert das Magazin einen nicht namentlich genannten Airbus-Manager. «Die Franzosen wollen den Spaniern nicht helfen, die Probleme bei der Fertigung zu lösen.» Wegen der Probleme habe Airbus bereits die Teilnahme an einer milliardenschweren Ausschreibung des US-Militärs absagen müssen.


A400M als nächste Baustelle
Airbus und die Muttergesellschaft EADS sind wegen des Lieferverzugs beim Grossraumflugzeug A380, dem Langstreckenflieger A350 sowie der Dollarschwäche in die Krise geraten. Der A400M ist die nächste Baustelle. Mit einem Sparprogramm, das unter anderem Stellenabbau und Werksverkäufe vorsieht, sollen Airbus und EADS wieder erfolgreich werden. (awp/mc/ps)

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