EU-Ausblick: Freundlicher Start in die Woche erwartet
Der Future auf den EuroSTOXX 50 lässt einen um 0,28 Prozent höheren Start des europäischen Leitindex erwarten. Am Freitag hatte der EuroSTOXX 50 0,57 Prozent auf 3.562,67 Zähler gewonnen. Der britische FTSE 100 dürfte freundlich starten.
Die wichtigsten US-Indizes hatten am Freitag deutliche Kursgewinne verzeichnet und damit auf Tageshoch geschlossen. Eine wie erwartet gestiegene Kernrate der Verbraucherpreise bei gleichzeitig steigendem Dollar und sinkenden Öl- und Rohstoffpreisen hätten die Inflationssorgen gemildert, sagten Händler. Die Anleger hätten erleichtert durchgeatmet, nachdem Spekulationen um eine rasche Leitzinserhöhung jedenfalls keine neue Nahrung erhielten. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones gewann seit dem europäischen Börsenschluss bis zum Morgen um 41 Punkte. In Japan schloss der Nikkei-225-Index deutlich fester. Der US-Ölpreis sank im frühen Handel am Montag deutlich auf 133,58 Dollar – vor gut einer Woche hatte der WTI-Preis noch ein historisches Hoch von knapp über 139 Dollar erreicht.
In Frankreich genehmigte die Pariser Börsenaufsicht AMF den Zusammengang der beiden französischen Versorger Suez und Gaz de France (GDF). Der Verwaltungsrat des fusionierten Unternehmens Suez Environnement soll erstmals am 22. Juli zusammen treten. Suez-Aktionäre sollen beim Schulterschluss mit dem Staatskonzern GDF für je vier eigene Aktien einen Anteilsschein an Suez Environnement erhalten.
Darüber hinaus werden laut Händlern die Finanztitel erneut in den Fokus rücken, entsprechende Nachrichten kamen vor allem aus Grossbritannien: Die britische Bank Lloyds TSB hat dem «Sunday Telegraph» zufolge ein Auge auf die deutsche Postbank geworfen. Die fünftgrösste britische Bank prüfe derzeit eine ganze Reihe von Kaufgelegenheiten, hiess es. Lloyds TSB lehnte einen Kommentar ab. Die von der Finanzkrise getroffene britische Barclays Bank will sich möglicherweise frisches Geld besorgen. Das Institut zieht eine Kapitalspritze in Erwägung. Details über die Höhe wurden nicht genannt. Weitere Informationen würden bekannt gegeben, wenn man sich zu dem Schritt entschieden hätte. Die Bank verwies allerdings noch darauf, dass der Vorsteuergewinn im Mai den Vorjahreswert übertroffen habe.
Titel der Nahrungsmittelunternehmen dürften nach einem negativen Analystenkommentar unter Druck geraten. UBS senkte die Einstufung für Danone, Cadbury und Unilever von «Neutral» auf «Sell». Titel der Rohstoffbranche dürften mit einem Pressebericht in den Fokus rücken. Laut britischer Sonntagszeitung «Observer» dreht sich das Übernahmekarussell in der Rohstoff-Branche weiter. Die brasilianische Compania Vale do Rio (Vale) erwäge ein Angebot für den britischen Wettbewerber Anglo American, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Finanzkreise. Die grössten Anglo-American-Aktionäre würden ein Angebot akzeptieren, wenn es nur hoch genug sei, heisst es weiter.
Pharmawerte dürften angesichts positiver Nachrichten vom Freitagabend ihre Kursbewegungen nachholen: Der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) erhielt von der amerikanischen Gesundheitsaufsichtsbehörde Food and Drug Administration (FDA) die Freigabe für das Medikament Requip XL zur Behandlung von Parkinson erhalten. Requip XL soll werde ab Mitte Juli im Handel erhältlich sein. Die Schweizer Roche Holding erhielt die CE-Zertifizierung für den Chlamydien-Test COBAS TaqMan. Dieser liefert Resultate in Echtzeit und kann nun für den klinischen Einsatz in der Europäischen Union vermarktet werden. (awp/mc/ps)