Daiichi Sankyo bietet Milliarden für Mehrheit an indischer Ranbaxy

Eine Vereinbarung zwischen der Gründerfamilie Singh, dem grössten Aktionär von Ranbaxy, sei bereits unterzeichnet worden, teilten beide Unternehmen am Mittwoch mit. Die Transaktion habe einen Wert von 3,4 bis 4,6 Milliarden US-Dollar (2,2 bis 3 Milliarden Euro). Ranbaxy würde nach Abschluss der Transaktion mit 8,5 Milliarden Dollar bewertet. Gleichzeitig machte Daiichi Sankyo ein Angebot an die anderen Aktionäre. Mit der Übernahme zahle Daiichi Sankyo einen Aufschlag von 53,5 Prozent auf den durchschnittlichen Ranbaxy-Kurs der vergangenen drei Monate und 31,4 Prozent auf den Schlusskurs vom Vortag. Die Übernahme ermögliche es Daiichi Sankyo, auch bei nicht patentgeschützen Medikamenten vertreten zu sein, wird Takashi Shoda, Präsident und Vorstandschef von Daiichi Sankyo in der Mitteilung zitiert. Die Übernahme soll Ende März 2009 abgeschlossen sein. Ranbaxy werde als Tochtergesellschaft von Daiichi geführt.


Zweiter Milliardendeal in Folge
Der Milliardendeal kommt nur wenige Monate nach der Übernahme des amerikanischen Biotechnologie-Unternehmens Millennium Pharmaceuticals durch den grössten japanischen Pharmakonzern Takeda Pharmaceutical . Takeda bot im April 8,8 Milliarden Dollar für das US-Unternehmen. Ranbaxy Laboratories ist Indiens grösster Medikamentenhersteller. Ranbaxy exportiert in 125 Länder und unterhält Niederlassungen in 46 Staaten und Produktionsanlagen in 7 Ländern. Das Unternehmen gehört zu den 10 grössten Herstellern von Nachahmermedikamenten (Generika) weltweit. Vorstandschef ist Malvinder Mohan Singh.


Daiichi Sankyo mit Jahresumsatz von 5,5 Milliarden Euro
Die 2005 aus der Fusion der beiden japanischen Pharmakonzernen Daiichi und Sankyo entstandene Daiichi Sankyo Company gehört zu den grössten japanischen Pharmakonzernen. 2007 erzielte die Gesellschaft einen Jahresumsatz von rund 5,5 Milliarden Euro. Das Unternehmen unterhält Niederlassungen in 11 europäischen Ländern. In seinen Forschungsaktivitäten konzentriert sich Daiichi Sankyo auf Herz/Kreislauf, Hämatologie, Diabetes, Antiinfektiva und Krebs. Ende Mai hatte Daiichi Sankyo die Übernahme des nicht börsennotierten deutschen Biotechnologie-Unternehmens U3 Pharma für 150 Millionen Euro angekündigt, um sich auf dem Gebiet der Krebsforschung zu verstärken. (awp/mc/ps)

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