US-Ausblick: Gewinne erwartet – Öldaten und Beige Book im Fokus

Dieser war am frühen Nachmittag wieder über 133 US-Dollar je Barrel gestiegen und zeigte sich weiter extrem volatil. Nach Börsenstart dürfte sich daher der Fokus zunächst auf die Öllagerdaten richten, bevor am Abend der Konjunkturbericht der US-Notenbank Fed (Beige Book) die Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird. Der Future auf den Dow Jones rückte gegen 14.45 Uhr 0,07 Prozent auf 12.285 Zähler vor. Der Index hatte am Vortag 0,08 Prozent auf 12.289,76 Punkte zugelegt. Der Future auf den NASDAQ-100-Index rückte um 0,09 Prozent auf 1.975 Zähler vor. Am Dienstag war der Technologie-Index mit minus 0,36 Prozent auf 1.952,54 Punkte aus dem Handel gegangen.


Mit Blick auf die Entwicklung der Ölpreise wurde aus Kreisen laut, dass Saudi-Arabien, der grösste Erdöl-Produzent der Welt, am 22. Juni zu einer Öl-Krisenkonferenz eingeladen habe. Aus Regierungskreisen in Riad hiess es in der Nacht zum Mittwoch, das islamische Königreich habe Regierungsvertreter aus den erdölproduzierenden Ländern und aus den Abnehmerstaaten eingeladen sowie führende Konzernchefs aus der Ölindustrie. Ziel der Konferenz sei es, nach Wegen zu suchen, um den rapiden Preisanstieg zu beenden.


Unterdessen beschloss der US-Senat, dass die grossen amerikanischen Ölkonzerne keine Strafsteuer auf ihre durch Rekordölpreise in die Höhe getriebenen Gewinne zahlen müssen. Die Demokraten konnten sich am Dienstag nicht mit einem Gesetzentwurf im Senat durchsetzen, wonach die Ölfirmen eine Steuer in Höhe von 25 Prozent auf «übertriebene Gewinne» zahlen sollen. Allein in den ersten drei Monaten 2008 kamen die fünf grössten Ölkonzerne der USA zusammen auf einen Gewinn von 36 Milliarden Dollar. Davon könnten Ölfirmen wie ExxonMobil, Chevron oder ConocoPhillips profitieren.


Aus dem Chipsektor hiess es, dass der weltweite Halbleiter-Umsatz wird in diesem Jahr nach Einschätzung des Branchenverbandes weniger stark zulegen wird als bislang gedacht. Die Wachstumsprognose sei von 7,7 auf 4,3 Prozent gesenkt worden, teilte die Semiconductor Industry Association (SIA) mit. Als Grund führte sie den anhaltenden Preisdruck bei Speicherchips an, insbesondere DRAM. Diese Gattung ausgeklammert, prognostiziert der Verband ein Umsatzwachstum von 7,4 Prozent. Das könnte beispielsweise das Papier von Qimonda, der Chiptochter von Infineon Technologies belasten.


Nortel Networks bestätigte unterdessen seinen Ausblick auf das Gesamtjahr. Der Telekomausrüster sieht seine Bruttomarge für 2008 weiterhin bei etwa 43 Prozent des Umsatzes. Der Umsatz selbst dürfte im niedrigen einstelligen Prozentbereich zulegen. Der Computerhersteller Hewlett-Packard (HP) will mit einer Produktoffensive im hart umkämpften PC-Markt seine Position ausbauen. Das Unternehmen präsentierte in Berlin nach eigenen Angaben die in der Firmengeschichte grösste Palette neuer Produkte für den weltweiten Markt. (awp/mc/ps)

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