EU-Ausblick: Leichter – Negative Vorgaben belasten

Der wichtigste europäische Aktienmarktindikator hatte am Freitag bereits 2,34 Prozent auf 3.596,70 Zähler verloren. Der Dow Jones hatte allerdings anschliessend noch weiter nachgegeben und war schliesslich mit einem Minus von 3,13 Prozent auf 12.209,81 Punkten aus dem Handel gegangen. Das war der höchste Tagesverlust im laufenden Jahr und der niedrigste Stand seit dem 19. März. 2008. Der Nikkei-225-Index beendete den Handel am Montagmorgen 2,1 Prozent niedriger bei 14.181,38 Zählern.


Angesichts des sehr übersichtlichen Datenkalenders dürften vor allem Einzelmeldungen die Kurse bewegen. Auch die erneute Rekordjagd des Ölpreises am Freitag sollte weiterhin für Bewegung sorgen. Zum Wochenausklang war der WTI-Preis nach einem Preissprung von über zehn Dollar – dem grössten Sprung innerhalb eines Handelstags seit Aufnahme des Handels – auf einen Rekordstand von 139,12 Dollar gestiegen.


Ansonsten könnten Übernahmenachrichten für Interesse sorgen. So hält der französische Telekomkonzern France Telecom bei einem weiter fallenden Aktienkurs einen Rückzug seines Gebots für den skandinavischen Wettbewerber TeliaSonera für möglich. Sollte die Offerte bei Management und Aktionären auf wenig Begeisterung stossen oder sich die «Turbulenzen» beim Aktienkurs von France Telecom fortsetzen, werde sich der Telekomkonzern möglicherweise von dem Gebot verabschieden, sagte Finanzchef Gervais Pellissier der Sonntagszeitung «Le Journal du Dimanche».


Ein anderer französischer Telekomkonzern, Iliad, verhandelt mit Telecom Italia (TI) über einen Kauf der französischen Alice-Tochter. Iliad führe exklusive Übernahmegespräche mit TI über die Liberty Surf Group SAS, in der das französische Breitband-Geschäft des Internet-Providers Alice gebündelt sei, teilte Iliad am Montag mit und bestätigte damit entsprechende Pressemeldungen in Frankreich.


Die UBS könnte von einem Pressebericht belastet werden. Die Bank werde weitere zwei bis vier Milliarden Schweizer Franken Abschreibungen auf ihr Vermögensportfolio vornehmen, berichtete der «Sonntag» unter Berufung auf zwei getrennte Quellen. Die erneute Belastung sei eine Folge der anhaltenden Reduzierung von Sub-Prime-Positionen. GlaxoSmithKline sollte von guten Nachrichten für sein umstrittenes Diabetesmittel Avandia profitieren. Eine gross angelegte unabhängige Studie habe gezeigt, dass Avandia im Gegensatz zu früheren Studien das Risiko eines Herzinfarktes nicht erhöhe, hatte der britische Pharmakonzern am Sonntag mitgeteilt. (awp/mc/ps

Schreibe einen Kommentar