CH-Ausblick: Leicht tiefere Eröffnung erwartet

Der Dow Jones Industrial hatte am Mittwoch nach neuen Inflationssorgen schwächer geschlossen, der Future auf den US-Leitindex stand am Morgen knapp 70 Punkte tiefer als zum Europa-Schluss am Mittwoch. In Asien gab der Nikkei ebenfalls ab. Marktteilnehmer rechnen mit einem eher impulslosen Handel, Unternehmensnews stehen heute kaum auf der Agenda. Europa blickt vielmehr auf die Sitzungen der Zentralbanken in London und Frankfurt am frühen Nachmittag, mit einer Zinssenkung wird jedoch nicht gerechnet. Aus den USA gibt es neue Arbeitmarktdaten, zudem wird sich Fed-Vize Kohn vor dem Bankenausschuss des Senats äussern.


Der auf der Basis des vorbörslichen Handels von Clariden Leu berechnete SMI verliert bis um 8.20 Uhr 24,90 Punkte bzw. 0,33% auf 7’489,58 Punkte. Fast alle Titel tragen negative Vorzeichen. Zahlreiche Aktien geben um 0,3% ab, darunter Swatch, Richemont, Synthes, Holcim und Adecco. Einzig Clariant (+0,5%) stemmen sich gegen den Abwärtstrend. Der Spezialchemiekonzern sieht sich gut auf Kurs. Die Restrukturierung komme wie geplant voran und dürfte aus eigener Kraft finanzierbar sein, hatte CFO Patrick Jany im Gespräch mit AWP erklärt. Der Mittelfluss soll sich wieder erholen, die Dividende sei nicht gefährdet.


UBS stehen mit -1,0% am Ende der Tabelle, CS (-0,8%) und Julius Bär (-0,3%) zeigen sich ebenfalls schwächer. In den Vortagen hatten unter anderem schlechte Nachrichten aus den USA den Finanzsektor belastet. Novartis (-0,2%) werden nach den gestrigen Kursverlusten erneut verkauft. Der Pharmakonzern hat im Rahmen einer Studie für Rasilez/Tekturna nachgewiesen, dass das Medikament potenziell die Niere bei Diabetes-Typ-2-Patienten mit Bluthochdruck schützt. Ausserdem hat die US-Gesundheitsbehörde FDA die Indikation für das Osteoporose-Medikament Aclasta/Reclast des Unternehmens ausgeweitet.


Auch die Index-Schwergewichte Roche (-0,3%) und Nestlé (-0,2%) verlieren. Eine positive Studie von Lehman Brothers zum Lebensmittelsektor könnte die Aktie des Nahrungsmittelkonzerns jedoch stützen. Das Institut rechnet für die Branche in den nächsten sechs bis zwölf Monaten mit besseren Resultaten als bisher angenommen. Die SLI-Titel Givaudan haben ein positives Rating von Lehman Brothers erhalten. Der US-Broker hat das Rating auf Overweight von Equalweight und das Kursziel auf 1’200 CHF von 1’167 CHF angehoben. Die Bewertung sei nach der unterdurchschnittlichen Kursentwicklung von Givaudan auf einem attraktiven Niveau, heisst es in der Studie.


Im breiten Markt dürften u.a. Lem im Fokus stehen. Der Elektronikkomponenten-Hersteller hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2007/08 erstmals über 200 Mio CHF Umsatz erzielt und den Reingewinn um fast 40% gesteigert. Speedel könnten bei den Anlegern ebenfalls auf Interesse stossen. Das biopharmazeutische Unternehmen ist am Umsatz aus den Verkäufen von Tekturna/Rasilez des Lizenzpartners Novartis beteiligt. Neuigkeiten gibt es ferner zu Burkhalter. Die Gruppe will am 9. Juni die Öffentlichkeit über den geplanten Börsengang an der SWX informieren. (awp/mc/ps)

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