CH-Schluss: Breite Verluste – UBS drücken Markt ins Minus

Im späten Geschäft dreht der Leitindex ins Minus, belastet von den Abgaben in UBS und Novartis. Im Sog dieser Schwergewichte seien weitere Titel wie beispielsweise Nestlé, ABB oder Holcim unweigerlich nach unten gezogen worden, meinte ein Händler.

Das Geschehen am Markt sei zu Wochenschluss aber relativ ruhig verlaufen, wenngleich auch ziemlich volatil, hiess es am Markt. Gegen Handelsende hätten noch letzte Anpassungen im Zusammenhang mit der Neuzusammensetzung des MSCI für kleinere Impulse gesorgt.

Das Blue Chips Barometer SMI sank bei Börsenschluss um 30,47 Punkte oder 0,40% auf 7`511,29 Punkte, im Wochenvergleich ergab sich ein leichtes Plus von 0,7%. Der 30 Titel umfassende und gekappte SLI-Index verlor 0,02% auf 1`158,01 Punkte und der SPI reduzierte sich um 0,26% auf 6`333,55 Punkte.

Grösste Kursverlierer unter den 30 wichtigsten Werten waren mit Abstand UBS (-2,6% auf 25,10 CHF). Der Titel stand erneut im Zusammenhang mit dem Anrechtehandel unter Druck und bewegte sich entsprechend volatil. Das Anrecht wurde heute lediglich noch zu 1,39 CHF gehandelt. Zudem sei das Sentiment für UBS von Spekulationen über weitere mögliche Abschreibungen sowie durch den Fall Birkenfeld belastet worden, hiess es im Handel. Der ehemalige UBS-Banker Birkenfeld will sich Medienberichten zufolge der Beihilfe zur Steuerhinterziehung für schuldig bekennen und mit den US-Behörden zusammenarbeiten. CS (+0,2% auf 53,10 CHF) schlossen dagegen im Plus; Julius Bär (+2,2% auf 85,30 CHF) wurden von der stärkeren Gewichtung im MSCI-Index gestützt.

Mit grösseren Abgaben lasteten auch Novartis (-0,9% auf 54,75 CHF) auf dem Index. Roche(-0,3% auf 179,70 CHF) zeigten sich am ersten Tag des Onkologie-Kongresses ASCO über weite Strecken fester, verloren aber im späten Geschäft an Boden. Der Pharmakonzern hat positive Ergebnisse bei Studien zu den Brustkrebs-Medikamenten Pertuzumab und Herceptin vermeldet und zahlreiche weitere Ergebnisse angekündigt. Nach den guten Gewinnen der letzten Tage und Wochen sei es im Laufe des Tages zu Gewinnmitnahmen gekommen, hiess es.

Dem negativen Abwärtssog von UBS und Novartis seien im späteren Verlauf auch Nestlé (-0,4% auf 512,50 CHF), ABB (-0,8% auf 33,90 CHF) oder Holcim (-0,4% auf 97,50 CHF) erlegen, hiess es am Markt.

Mit den grössten Kursgewinnen profilierten sich dagegen Petroplus (+5,1% auf 64,10 CHF). Die Valoren profitierten von einer Kurszielerhöhung und kurzfristigen Kaufempfehlung durch die UBS sowie vom Rückgang beim Ölpreis, hiess es am Markt.

Auch Clariant (+1,0 auf 11,62 CHF) und Ciba (+0,6 auf 34,34 CHF) schlossen mit deutlichen Aufschlägen. Ciba hat heute mittag eine Erhöhung der Verkaufspreise im gesamten Produktportfolio zum Teil um über 20% angekündigt. Bereits am Mittwoch hatte das US-Unternehmen Dow Chemical Preisanpassungen bekant gegeben.

Swiss Re (+0,2% auf 80,95 CHF) wurden von positiven Kommentaren von Goldman Sachs zum Rückversicherungssektor beflügelt, konnten aber nur einen kleinen Teil der Gewinnen ins Wochenende retten. Von den übrigen Assekuranzen erhöhten sich auch ZFS (+0,7% auf 305,75 CHF) und Baloise (+0,5% auf 118,60 CHF), Swiss Life (-0,2% auf 293,25 CHF) schlossen etwas leichter.

Im breiten Markt legten Galenica um 3,3% zu. Die Deutschen Bank hat die Coverage der Aktie mit der Anlageempfehlung «Buy» aufgenommen und das Kursziel auf 500 CHF gesetzt. Implenia (+2,0%) waren nach der angekündigten Devestition der Privera-Gruppe gefragt.

Der geplante Dividendenverzicht von Dottikon sorgte bei den Aktionären zuerst für Unmut; die Valoren schlossen nach einem zumeist leichteren Verlauf dann aber unverändert. Helvetia verloren 1,4% nach einer angekündigten Akquisition in Italien. Eichhof gingen unverändert aus dem Handel. Die Wettbewerbskommission will die geplante Übernahme der Getränkesparte durch die niederländische Heineken-Gruppe wegen des Verdachts auf Marktbeherrschung untersuchen. (awp/mc/gh)

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