CH-Verlauf: Deutlich fester – UBS und ZFS unter Druck

Es fehle dem Geschehen weiterhin an Impulsen, entsprechend zurückhaltend würden sich die Anleger engagieren. Da die gehandelten Volumina sehr dünn seien, könne derzeit am Markt mit relativ wenig Einsatz viel bewegt werden.


Für den weiteren Tagesverlauf rechnet der Händler mit einem Andauern der Volatilität. Daher könnten auch die am Nachmittag anstehenden US-Konjunkturdaten zu den Hypothekenanträge und zum Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter April grössere Bewegungen auslösen. Derzeit sei alles offen, meinte der Händler.


Bis um 11.50 Uhr gewinnt der SMI 54,56 Punkte oder 0,74% auf 7’472,53 Punkte. Der gekappte, 30 Titel umfassende SLI steigt 0,71% auf 1’148,39 Punkte und der breitere SPI klettert 0,78% auf 6’294,75 Punkte.


Unter den Blue Chips notieren mitunter Swiss Re (+2,5% auf 79,70 CHF) und Baloise (+2,1% auf 117,70 CHF) an der Tabellenspitze. Unter Druck stehen dagegen weiterhin ZFS (-1,0% auf 299,25 CHF). Gemäss Händlern wird ZFS nach dem Rückzug von Generali beim Rennen um den Versicherungsteil der Royal Bank of Scotland (RBoS) noch stärker als Favorit gehandelt, was den Aktienkurs unter Druck setzen würde.


Mit an der SMI-Spitze finden sich auch Swatch (+2,0% auf 288,25 CHF), wohl noch etwas gestützt von den starken Export-Daten des Vortages. Überdurchschnittliche Aufschläge gibt es auch für Richemont (+0,9 auf 64,60 CHF).


Nestlé (+1,3% auf 510,50 CHF) stehen immer noch hoch in der Anlegergunst. Marktbeobachter begründen dies sowohl mit der verstärkten Nachfrage nach defensiven Titeln als auch mit den am Markt kursierenden Spekulationen um ein Joint Venture mit Hershey. «Die Gerüchte helfen definitiv nach», meinte ein Händler.


Roche erhöhen sich um 1,3% auf 178,20 CHF. Im Abstract für den Jahreskongress der American Diabetes Association vom 6.-10. Juni 2008 in San Francisco wurden vielversprechende Daten von Roche/Ipsenn zu R-1583 publiziert. Novartis (+0,1% auf 54,35 CHF) rücken unterdurchschnittlich vor.


Grössere Aufschläge gibt es noch für Clariant (+1,2% auf 11,18 CHF). Der Chef des amerikanischen Chemiekonzerns Dow Chemical wollte sich in einem Interview nicht näher zu Ciba oder Clariant als mögliche Übernahmeziele äussern, sagte aber, dass es in der Chemiebranche kein einziges Unternehmen gäbe, dass nicht analysiert würde. Die im SLI notierten Ciba verlieren dagegen 1,3% auf 32,86 CHF.


Die rote Laterne halten im SMI/SLI immer noch UBS (-1,8% auf 25,78 CHF), die seit dem Vortag ex-Bezugsrecht gehandelt werden. Der Bezugsrechtehandel werde den Titel noch während der ganzen Dauer unter Druck setzen und vor allem volatil machen, sagten Händler. CS (+1,6% auf 53,15 CHF) und Julius Bär (+2,2% auf 83,45 CHF) sind dagegen unter den grössten Kursgewinnern zu finden.


SLI-Wert Lonza (-0,2% auf 136,20 CHF) kann kaum von einer Kurszielerhöhung und einem positiven Kommentar durch Vontobel im Anschluss an den am Vortag bekannt gegebenen Kauf der deutschen Zuliefer-Firma amaxa profitieren. Als grösster Gewinner zeichnen sich im SLI Logitech (+3,7% auf 33,58 CHF) aus.


Am breiten Markt werden Galenica (+1,4%) von einem Interview ihres VRP und CEO Etienne Jornod beflügelt. Jornod stellte für das laufende Geschäftsjahr 2008 ein Umsatzwachstum von 20% in Aussicht.


Implenia zeigen sich um +0,9% fester; der Verwaltungsratspräsident Anton Affentranger hatte in einem Zeitungsinterview erneut den Willen zur Unabhängigkeit des Baukonzerns bekräftigt.


Dagegen werden Phoenix Mecano (-0,8%) verkauft. Der Gehäuse- und Komponentenhersteller übernimmt die deutsche Wiener-Gruppe, ein Kleinunternehmen mit 27 Mitarbeitenden – und streicht auf der anderen Seite 61 Stellen. (awp/mc/pg)

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