US-Ausblick: Knapp behaupteter Auftakt vor langem Wochenende

Am Montag bleiben die amerikanischen Börsen wegen des Feiertages «Memorial Day» geschlossen. Vor dem verlängerten Wochenende passten die Anleger Börsianern zufolge ihre Portfolios an.


Der Future auf den Dow Jones Industrial fiel gegen 14.20 Uhr um 0,40 Prozent auf 12.565,00 Zähler. Am Vortag war der US-Leitindex um 0,19 Prozent auf 12.625,62 Zähler gesunken. Der Future auf den NASDAQ 100 verlor0,27 Prozent auf 1.961,25 Punkte, nachdem der technologielastige Index am Donnerstag mit plus 0,67 Prozent bei 2.564,58 Punkten aus dem Handel gegangen war.


Im Nachmittagshandel kostete ein Barrel (159 Liter) Rohöl der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) mit Auslieferung im Juli 132,38 Dollar und damit 1,60 Dollar mehr als im späten Vortageshandel. Zuvor hatte der WTI-Ölpreis am Donnerstag noch ein neues Rekordhoch bei 135,09 Dollar erreicht. Auch an der Börse in London ist der Preis für Rohöl der Nordseesorte Brent nach Gewinnmitnahmen wieder deutlich gestiegen und stand zuletzt bei 132,45 Dollar. Hier gab es am Donnerstag einen Höchstwert bei 135,14 Dollar.


Mit dem Ende der Woche flaut auch das Interesse für Yahoo! und Microsoft etwas ab. Der in einen Machtkampf verstrickte Internet-Konzern Yahoo! hat seine mit Spannung erwartete Hauptversammlung um einige Wochen verschoben. Statt wie bisher vorgesehen am 3. Juli soll das Aktionärstreffen nun erst Ende Juli stattfinden, gab Yahoo! am Donnerstagabend in einer Mitteilung an die Börsenaufsicht bekannt. Der genaue Termin sei noch offen.


Für die Investoren dennoch interessant: Der Internet-Konzern Google hat im April seinen Vorsprung auf dem US-amerikanischen Suchmaschinen-Markt ausgebaut. Der Anteil des Rivalen Yahoo! ist dagegen gesunken, wie Zahlen des Marktbeobachters ComScore zeigten. Demnach laufen 62 Prozent aller Suchanfragen über Google nach 60 Prozent im März. Yahoo! verlor von 21 auf 20 Prozent. Es folgen der Software-Konzern Microsoft mit 9 Prozent, AOL mit 5 Prozent und Ask mit 4 Prozent.


Auch Autowerte könnten erneut im Blick stehen. Tags zuvor waren die Aktien von Ford Motor bereits um mehr als sieben Prozent eingebrochen, nachdem der Autobauer mitgeteilt hatte, er werde angesichts der nachlassenden Nachfrage, steigender Rohstoffpreise und der schwächelnden Konjunktur sein Gewinnziel nicht wie geplant erreichen.


General Motors (GM) will sein erstes eigenes Hybridauto zu einem Kampfpreis auf den Markt bringen. «GM hat ein ganz klares Ziel: Wir wollen den Volt 2010 auf den Markt bringen zu einem Preis von weniger als 30.000 Dollar», sagte GM-Vorstandschef Rick Wagoner der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Freitagausgabe). Bisher hatte GM nur erklärt, Ende 2010 mit der Serienfertigung des Volt unter der Marke Chevrolet beginnen zu wollen. Einen Preis hatten die Amerikaner nicht genannt.


Den Titeln der Ölbranche ist die Aufmerksamkeit nicht nur wegen des hohen Ölpreises gewiss. Der US-Ölfeldausrüster Halliburton will seinen britischen Konkurrenten Expro International in einer Milliardentransaktion übernehmen. Expro International erhielt ein Angebot in Höhe von 1,705 Milliarden Pfund (rund 2,14 Milliarden Euro) oder 1.525 Pence je Aktie. Die neue Offerte liegt über dem Angebot der Beteiligungsfirma Candover Partners und Goldman Sachs Capital Partners in Höhe von gut 1,605 Milliarden Pfund. Halliburton hatte damals bereits angekündigt, ein Gegengebot in Erwägung zu ziehen. Öl-Dienstleister wie Expro und Halliburton profitieren vor dem Hintergrund des steigenden Ölpreises derzeit davon, dass Ölkonzerne verstärkt ihre Ausgaben erhöhen, um der wachsenden Nachfrage nach dem Rohstoff nachzukommen.


Interessant für die Investoren der Chipwerte: Der taiwanische Speicherchip-Hersteller Nanya erwägt die Beteiligung seines neuen US-amerikanischen Entwicklungspartners Micron an der Produktionstochter Inotera. Der Einstieg sei möglich, wenn die Übernahme des Inotera-Anteils vom deutschen Wettbewerber Qimonda abgeschlossen sei, sagte Nanya-Vizepräsident Moor Chen laut «Wall Street Journal Europe» (Freitagausgabe). Die Gespräche mit Qimonda über eine Veräusserung der Inotera-Aktien liefen. (awp/mc/gh)

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