SBB-Fahrplan 2009: Mehr Züge und mehr Sitzplätze

Die SBB sei «wirklich gut unterwegs», sagte Paul Blumenthal, Leiter Personenverkehr der SBB, bei der Präsentation des Fahrplans 2009 in Bern. 2007 hätten 7,6% mehr Kunden die SBB genutzt als im Vorjahr. Die Generalabonnemente stiegen auf die Rekordzahl von 350’000.


Mehr Staus und steigende Benzinpreise
Ein wichtiger Grund dafür seien die regelmässigen Staus auf den Strassen der urbanen Zentren, sagte SBB-Sprecher Danni Härry gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Langfristig könne aber auch der hohe Benzinpreis zu einem Umsteigen beitragen.


SBB stossen an ihre Grenzen
Dieser «durchschlagende Erfolg», wie Blumenthal es nannte, hat jedoch seine Kehrseite. Die SBB stösst an Grenzen: In städtischen Agglomerationen müssen Reisende während der Stosszeiten regelmässig stehen. In manchen Fällen könne man etwas dagegen unternehmen, in manchen aber auch nicht, sagte Blumenthal. Mit dem neuen Fahrplan, der am 14. Dezember in Kraft tritt, baut die SBB das Zugsangebot zwar erneut um 5,5% aus. Es sei jedoch immer schwieriger, freie Trassen zu bekommen, sagte Blumenthal.


Weiterhin Sitzplatzmangel im städtischen Verkehr
Im städtischen Bahnverkehr werde es deshalb während der Stosszeiten auch in Zukunft einen Mangel an Sitzplätzen geben, ergänzte Härry. Das sei überall in Europa so. Im Fernverkehr wolle die SBB indes langfristig die Engpässe beseitigen.


19 Mrd. Franken für neue Fahrzeugflotte
Bis 2030 will die SBB deshalb 19 Mrd CHF in die Fahrzeugflotte investieren. Ausserdem müssten die Zufahrten zum Gotthardbasistunnel, die Durchmesserlinie Zürich, der Eppenbergtunnel und der Ausbau im Raum Lausanne möglichst bald realisiert werden, forderte Blumenthal.


Mehr und längere Züge
Mehr Sitzplätze zu Stosszeiten könne man mit mehr, aber auch mit längeren Zügen bekommen, sagte Vincent Ducrot, Leiter Fernverkehr. So sollen auf den Strecken Genf-Lausanne, Neuenburg-Lausanne und Bern-Zürich zusätzliche Züge während der Stosszeiten verkehren. Auf der Route Zürich-Bern-Brig gibt es aber auch neu Doppelstockwagen. Gleichzeitig fahren künftig auf den Strecken St. Gallen-Zürich-Bern-Genf und Romanshorn-Zürich-Bern-Brig neu Intercity mit der maximal möglichen Länge von 15 Wagen. Diese Lösung sei die Zukunft, sagte Ducrot.


Intercity-Halbstundentakt zwischen Basel und Zürich Mit dem Fahrplan 2009 wird ausserdem zwischen Basel und Zürich der Intercity-Halbstundentakt eingeführt. Auf zahlreichen Linien werden die Angebote am frühen Morgen, aber auch zu später Stunde ausgebaut. Die Verbindungen ins Ausland werden etwas weniger, dafür schneller. (awp/mc/ps)

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