Novartis: Phase-III-Studie zeigt Erfolge von RAD001 bei Nierenkrebs
Dabei sei das Risiko eines Fortschritts der Krankheit um 70% reduziert worden, teilte der Pharmakonzern am Montag mit. Bei den Patienten hätten herkömmliche Therapien mit Sutent oder Nexavar versagt, hiess es weiter. Damit sei RAD001 das erste und einzige Medikament, dass in solchen Fällen eine Verbesserung gebracht habe. Die Wirkungen würden auch bei weiteren Krebsarten wie Lungen-, Brust- und Magenkrebs untersucht. Einzelheiten der fortgeschrittenen Phase-III-Studie RECORD-1 will das Unternehmen am 31. Mai auf dem Onkologiekongress ASCO in Chicago vorstellen. Ein Zulassungsantrag für RAD001 soll in der zweiten Jahreshälfte erfolgen.
Kompetenzausbau
Novartis will die Kompetenz in der Krebstherapie nach eigenen Angaben weiter ausbauen und dort in den nächsten zwei Jahren den zweiten Platz hinter Roche/Genentech erobern. Dies erklärte David Epstein, Leiter der Onkologie-Sparte bei dem Baseler Unternehmen, in einem Interview mit Dow Jones Newswires. «Schon heute stammen 31% des Pharma-Umsatzes aus der Onkologie und vier unserer fünf meistverkauften Medikamente sind Krebsmittel», sagte er. Derzeit befinde sich Novartis mit sechs Krebsmedikamenten in der Zulassungsphase. Davon wolle man jährlich eines auf den Markt bringen, so Epstein.
Finale Zulassung noch in diesem Jahr erwartet
Zu den Aussichten von RAD001 schreibt die ZKB in einem Kommentar, das Marktpotenzial bei Nierenkrebs betrage 250 Mio USD. Von den Krebs-Patienten leiden demnach 2% an dieser Erkrankung. Durch Tests zu weiteren Krebsarten könne das Medikament nach 2011 «Blockbustercharakter» bekommen. Die gute Ansprechrate sei jedoch schon seit Februar bekannt, eine finale Zulassung für Mitte 2009 zu erwarten. Der Analyst eines anderen Institutes rechnet damit allerdings erst gegen Ende Jahr 2009. Das Umsatzpotenzial über einen Zeitraum von fünf Jahren sieht dieser bei rund 500 Mio USD. Am Markt wurde die Nachricht gut aufgenommen. Die Aktie legte bis um 10.40 Uhr um 1,3% auf 54,50 CHF zu, der Gesamtmarkt (SMI) gewinnt derweil knapp 0,4%. (awp/mc/ps)