TUI unter dem Strich mit höherem Verlust

Der Konzernverlust sei im Vergleich zum Vorjahresquartal von 105,0 auf 278,1 Millionen Euro gestiegen, teilte der DAX-Konzern am Donnerstag in Hannover mit. Minderheitsanteile Dritter herausgerechnet, wuchs der Verlust von 116,5 auf 166,8 Millionen Euro. Als Ursachen führte das Unternehmen Integrationskosten bei der Tochter TUI Travel in Höhe von 69 Millionen Euro sowie eine Sondereinnahme von 181 Millionen Euro im Vorjahr an, als der Konzern das Containerterminal in Montreal verkauft hatte.


Konzernumsatz auf 5,088 Milliarden Euro gesteigert
Der Konzernumsatz legte wie bereits am 7. Mai verkündet von 4,094 auf 5,088 Milliarden Euro zu. Der Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Unternehmenswerte (EBITA) stieg von 85 auf 297 Millionen Euro. Bei dem um Sondereffekte bereinigten EBITA hatte TUI hingegen bereits vergangene Woche eine Verbesserung von minus 248 auf minus 196 Millionen Euro gemeldet. Reiseveranstalter schreiben im ersten Quartal traditionell rote Zahlen. Die Gewinne werden im Wesentlichen im dritten Jahresviertel eingefahren.


Neue Berichtsstruktur
Wegen der geplanten Abspaltung der Containerschifffahrt vom Konzern hat sich TUI zudem eine neue Berichtsstruktur verordnet. Die Kreuzfahrten, die bisher zur Schifffahrtstochter Hapag-Lloyd zählten, werden nun in der Touristik geführt. Die Containerschifffahrt gilt als aufgegebener Geschäftsbereich. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. Der Umsatz der fortzuführenden Bereiche wuchs von 2,670 auf 3,637 Milliarden Euro. In der Containerschifffahrt legte er von 1,424 auf 1,451 Milliarden Euro zu. In der Touristik stieg er von 2,639 auf 3,623 Milliarden Euro. Zu diesem Anstieg trug wesentlich die Fusion des TUI-Veranstaltergeschäfts mit der britischen First Choice Holidays zu TUI Travel im vergangenen September bei.


Containerschifffahrt knapp in den schwarzen Zahlen
Der unbereinigte EBITA-Verlust stieg in der Touristik vor allem wegen der Integrationskosten bei TUI Travel von 237 auf 305 Millionen Euro. Die fortzuführenden Geschäftsbereiche, zu denen neben der Touristik noch die Konzernzentrale gehört, wiesen ein EBITA von minus 298 Millionen Euro aus nach minus 222 Millionen ein Jahr zuvor. Die Containerschifffahrt blieb mit einer Million Euro Gewinn gerade noch in den schwarzen Zahlen. Im Vorjahr hatten hier 137 Millionen Euro Gewinn gestanden.


Zuversichtlicher Ausblick
Für das Gesamtjahr bestätigte der TUI-Vorstand seine Prognose, die Ergebnisse in der Touristik deutlich zu steigern. Die gebuchten Umsätze für den Sommer lägen derzeit vier Prozent über den Vergleichswerten des Vorjahres, während die Zahl der Gäste unverändert sei. Auch in der Containerschifffahrt erwartet der Vorstand weiterhin eine deutliche Steigerung des Ertragsniveaus. (awp/mc/ps)

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