Eurokurs gefallen – US-Einzelhandelsumsätze besser als erwartet
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,5473 (Montag: 1,5430) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete 0,6463 (0,6481).
Einzelhandelsumsätze stützen den Dollar
«Die im April besser als erwartet ausgefallenen US-Einzelhandelsumsätze haben den Dollar gestützt», sagte Carsten Fritsch, Devisenexperte von der Commerzbank. «Die zuletzt veröffentlichten Konjunkturzahlen aus den USA sind nicht mehr ganz so schlecht ausgefallen.» Der private Konsum werde im zweiten Quartal nicht mehr schrumpfen. Die Umsätze ohne Pkw-Verkäufe stiegen im April um 0,5 Prozent zum Vormonat, nachdem Experten zuvor einen Anstieg um 0,3 Prozent erwartet hatten. Fritsch verwies auf die hohe Bedeutung des Konsums für die US-Wirtschaft. Der Spielraum für die US-Notenbank (Fed), die Zinsen weiter zu senken, sei jetzt geschrumpft. Hierfür sprächen auch die gestiegen Einfuhrpreise, die auf einen anhaltenden Inflationsdruck hinwiesen. Es sei daher zunächst nicht zu erwarten, dass der Euro über die Marke von 1,56 Dollar steigen wird.
EU-Finanzminister begrüssen Rückgang des Eurokurses
Die Finanzminister der Mitgliedsländer der Eurozone begrüssten den jüngsten Rückgang des Eurokurses. Offensichtlich hätten die Finanzmärkte die Erklärung der sieben grossen Industrienationen (G7) von Mitte April nun besser verstanden, sagte der Vorsitzende der Finanzminister der Eurogruppe, Jean-Claude Juncker, am Rande eines Treffens der Euroraum-Finanzminister in Brüssel. Er ermutigte die Marktteilnehmer, hierbei «Kurs zu halten». Die G7 hatten vor rund einem Monat auf mitunter scharfe Bewegungen in den Hauptwährungen hingewiesen und Besorgnis über mögliche Folgen geäussert. Die Märkte zeigten sich seinerzeit nahezu unbeeindruckt, und der Dollar wertete zu wichtigen Währungen zunächst weiter ab. Erst seit Ende April hatte die US-Währung wieder etwas an Boden gewonnen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79380 (0,78885) britische Pfund , 160,71 (160,42) japanische Yen und auf 1,6227 (1,6220) Schweizer Franken fest. Die Feinzunze Gold wurde in London mit 865,00 (883,50) Dollar gefixt. (awp/mc/pg)