US-Schluss: Schwach – Neue Rekordstände beim Öl – Gewinnmitnahmen
Händlern zufolge weckte die Rekordjagd beim Öl Befürchtungen, dass die Inflation anzieht und die Verbraucher in der Folge ihre Ausgaben zurückfahren könnten. Ausserdem hätten einige Anleger die steigenden Ölpreise für Gewinnmitnahmen genutzt, hiess es. Der Dow Jones gab über 200 Punkte ab und schloss mit einem Minus von 1,59 Prozent auf 12.814,35 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index verlor mit minus 1,81 Prozent auf 1.392,58 Zähler etwas deutlicher. An der Technologiebörse Nasdaq gab der Composite-Index 1,80 Prozent auf 2.438,49 Punkte ab. Der NASDAQ 100 sank um 1,97 Prozent auf 1.951,42 Punkte.
Angesichts der wieder neu aufgeflammten Sorgen um den Zustand der US-Wirtschaft zählten Finanzwerte zu den grössten Verlierern im Dow-Jones-Index. So verbilligten sich die Aktien der American International Group um 6,86 Prozent auf 45,08 US-Dollar und für die Titel der Citigroup ging es um 5,37 Prozent auf 24,48 Dollar nach unten. Papiere von American Express büssten 4,43 Prozent auf 48,70 Dollar ein.
Titel von Fannie Mae gaben nach skeptischen Analystenkommentaren einen Teil der deutlichen Kursgewinne vom Vortag wieder ab und fielen um 5,71 Prozent auf 29,05 Dollar. Sollten die problembehafteten Kredite und die Kreditkosten des Hypothekenaufkäufers weiter in dem Masse wie bisher zulegen, dürften die Fannie Mae-Aktien weiter unter Druck geraten, schrieben die Experten von Friedman Billings Ramsey.
Microsoft-Papiere sanken um 1,68 Prozent auf 29,20 Dollar. Der Softwarekonzern ist einem Pressebericht zufolge an einer Übernahme der Internet-Firma Facebook interessiert. Wie das «Wall Street Journal» am Mittwoch auf seiner Internetseite unter Berufung auf Kreise berichtete, haben Microsoft-Banker Manager des Online-Netzwerks kontaktiert.
Aktien von Cisco Systems konnten in dem negativen Marktumfeld ihre frühen Gewinne nicht halten und fielen um 2,05 Prozent auf 25,79 Dollar. Der weltgrösste Netzwerkausrüster hatte im ersten Quartal weniger unter der US-Konjunkturkrise gelitten als befürchtet. Einige Analysten zeigten sich jedoch besorgt über das sich verlangsamende Umsatzwachstum. Die Experten der Citigroup rechnen indes damit, dass diese Entwicklung im kommenden Quartal die Talsohle erreichen und sich dann wieder bessern wird. Sie hoben das Kursziel von 27 auf 31 Dollar und bestätigten die Titel mit «Buy». Auch die Analysten von Lehman hoben ihr Kursziel an.
Titel von Sprint Nextel sanken weniger stark als der Gesamtmarkt um 0,33 Prozent auf 9,16 Dollar. Der Mobilfunkanbieter und Clearwire planen, ihre kabellose Breitbandaktivitäten zusammenzulegen. Das neue Unternehmen soll den Namen Clearwire tragen. Intel, Google, Comcast, Time Warner Cable und Bright House Networks beteiligen sich mit insgesamt 3,2 Milliarden Dollar oder 22 Prozent. Das entspricht jeweils 20 Dollar je Clearwire-Aktie, die 1,46 Prozent auf 16,22 Dollar verlor. In der Spitze war es für den Titel allerdings auf bis zu 17,94 US-Dollar nach oben gegangen. Die Aktie von Intel, Google, Time Warner und Comcast notierten mit dem Markt im Minus.
Als eine der wenigen Aktien könnten sich die Titel von Walt Disney noch ins Plus retten. Der Medien- und Unterhaltungskonzern hatte im zweiten Quartal Gewinn und Umsatz stärker gesteigert als von Experten erwartet. Mehrere Analysten wie unter anderem Lehman hoben ihre Kursziele für die Titel an. Die Papiere von Walt Disney rückten um 2,88 Prozent auf 34,70 US-Dollar vor. (awp/mc/ps)