Aktienfokus: Swisscom mit Kursverlust – Zahlen wenig spektakulär
Swisscom Namen sinken bis um 11.10 Uhr um 2,9% auf 358,25 CHF; das Tagestief lag bei 357,25 CHF. Der Gesamtmarkt – gemessen am SMI – rückt um 0,30% vor. «Knapp erfüllt», könnte der Tenor der Analysten zusammengefasst werden. Swisscom vermochte beim EBIT die Konsensschätzungen zu übertreffen – alle anderen Kennzahlen blieben leicht dahinter zurück. Als echte Enttäuschung wird lediglich die Entwicklung des Reingewinns bezeichnet, lag dieser doch mit 428 Mio CHF deutlich unter den durchschnittlichen Schätzung von 453 Mio CHF.
CH-Umsatz erwartungsgemäss leicht gesunken
Die ZKB weist in diesem Zusammenhang auf einen in seiner Höhe überraschenden Fremdwährungsverlust von 36 Mio CHF hin, welcher die Abweichung grösstenteils erkläre. Sonst aber hätten die am Morgen gezeigten Zahlen weitestgehend die erwarteten Geschäftstrends abgebildet. So kam das imposante Umsatzwachstum von 23,4% nur dank der Erstkonsolidierung des italienischen Breitbandanbieters Fastweb zu Stande. Im Heimmarkt Schweiz ist der Umsatz erwartungsgemäss um 0,3% gesunken.
«Freundliche» Entwicklung im Festnetzgeschäft
Als «erfreulich» wird in Marktkreisen neben dem Zuwachs bei Fastweb die Entwicklung im Festnetzgeschäft bezeichnet. Helvea streicht den Aspekt hervor, dass Fastweb mit einem positiven Cashflow abgeschlossen hat. Die ZKB hebt zusätzlich den Neukundenzuwachs von über 15% im Breitbandbereich hervor – trotz «free Internet»-Initiative des Konkurrenten Sunrise. Helvea richtet seinen Blick auf die nahe Zukunft. Dann sollten die Kostensenkungsmassnahmen ihren vollen Effekt zeigen, was im Berichtsquartal offensichtlich noch nicht der Fall gewesen sei.
Guidance für 2008 bekräftigt
Die Analystenguilde ist sich in ihrer Einschätzung einig, dass die Vergleichbarkeit angesichts der erstmaligen Konsolidierung von Fastweb schwierig ist. Zudem hat das Unternehmen erstmals nach der neuen Segmentaufteilung Zahlen vorgelegt, was es weiter erschwert, Trends festzustellen. Da Swisscom seine Guidance für 2008 bekräftigt hat, ist von den Analysten nur mit marginalen Anpassungen der Schätzungen zu rechnen. Da Swisscom mit einem Abschlag von rund 10% zum ohnehin tief bewerteten europäischen Telekomsektor gehandelt werden, werden die Titel alleine schon aus Bewertungsgründen von mehreren Bankhäusern zum Kauf empfohlen. (awp/mc/ps)