US-Eröffnung: Etwas schwächer – Zahlen und hoher Ölpreis belasten

Vor allem enttäuschende Quartalsergebnisse des US-Bauunternehmens DR Horton und des staatlich kontrollierten Hypothekenaufkäufers Fannie Mae sorgten für trübe Stimmung, sagten Händler. Ebenso sei die Rekordjagd des Ölpreises für die nachgebenden Kurse verantwortlich. Am frühen Nachmittag war der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Juni erstmals über 121 US-Dollar geklettert.


Für den Dow Jones ging es um 0,67 Prozent auf 12.882,17 Zähler nach unten. Der marktbreite S&P-500-Index stand mit 0,53 Prozent auf 1.400,03 Zähler im Minus. An der Technologiebörse Nasdaq verlor der Composite-Index 0,52 Prozent auf 2.451,40 Punkte. Der NASDAQ 100 gab 0,64 Prozent auf 1.963,23 Punkte ab.


Der Bauunternehmer DR Horton hatte wegen höherer Abschreibungen im zweiten Quartal einen Verlust von 1,31 Milliarden US-Dollar oder 4,14 Dollar je Aktie verbucht. Das war mehr als von Analysten erwartet. Ausserdem halbierte Horton seine Dividende. Horton-Titel fielen um 2,44 Prozent auf 15,58 Dollar.


Der staatlich kontrollierte Hypothekenaufkäufer Fannie Mae hatte im ersten Quartal wegen wachsender überfälliger Forderungen 2,2 Milliarden Dollar oder 2,57 Dollar je Aktie Verlust gemacht und plant nun eine Kapitalerhöhung von sechs Milliarden Dollar. Von Thomson Financial befragte Analysten hatten einen Quartalsverlust von 0,81 Dollar erwartet. Die Aktien von Fannie Mae erholten sich etwas von ihren frühen Verlusten und gaben zuletzt nur noch 0,07 Prozent auf 28,27 Dollar ab. Zu Handelsbeginn war es für die Papiere noch auf bis zu 26,24 Dollar nach unten gegangen.


Qwest-Aktien verloren 5,97 Prozent auf 5,04 Dollar. Der Breitbandnetzbetreiber hatte im ersten Quartal wegen höherer Steuerausgaben 35 Prozent weniger als im Vorjahr verdient. Der Gewinn je Aktie war auf 0,09 US-Dollar nach 0,12 US-Dollar im Vorjahreszeitraum gesunken. Damit blieb Qwest auch hinter den Analystenschätzungen zurück.


US-Fluggesellschaften litten Börsianern zufolge unter den hohen Ölpreisen. Aktien von Southwest Airlines etwa gaben 2,16 Prozent auf 13,11 Dollar ab, für Papiere von Delta Air Lines ging es sogar um 4,19 Prozent auf 7,77 Dollar nach unten.


Yahoo!-Titel gewannen hingegen 0,98 Prozent auf 24,61 US-Dollar. Händlern zufolge hält sich die Übernahmefantasie am Markt, obwohl Microsoft sein Angebot am Wochenende offiziell zurückgezogen hat. Der Chef des US-Internetkonzerns, Jerry Yang, ist weiter offen für ein Angebot des Softwarekonzerns. Yang habe verhandeln wollen, aber Microsoft habe sein Gebot in Reaktion auf Forderungen nach einem Preis über 33 Dollar je Aktie zurückgezogen, sagte Yang in einem Interview mit der «Financial Times» (Dienstagausgabe). Microsoft will unterdessen mit neuen Video-Angeboten seinen Musik-Player Zune attraktiver machen. Titel des Software-Riesen rückten um 1,48 Prozent auf 29,51 Dollar vor.


NYSE Euronext legten nach Zahlen um 2,78 Prozent auf 69,96 Dollar zu. Der weltgrösste Börsenbetreiber hatte bis Ende März von den gestiegenen Handelsaktivitäten infolge der Finanzmarktkrise profitiert. Umsatz und Gewinn waren im ersten Quartal deutlich gestiegen. (awp/mc/pg)

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