Geberit: Reingewinn übertrifft Erwartungen – Ausblick schwierig
Bei der Prognose für 2008 will Geberit wegen der unsicheren Rahmenbedingungen noch nicht konkret werden. Lediglich die schon länger geltenden Mittelfristziele wurden bestätigt.
Währungsbereinigtes Umsatzminus von 3,2 %
Der Umsatz sank um 4,9% auf 643,1 (VJ 676,2) Mio CHF, währungsbereinigt ergab sich ein Minus von 3,2%. Bereinigt um das im Jahr 2007 verkaufte PVC-Geschäft in Grossbritannien lag das Minus in Lokalwährungen bei 1,5%. Der EBITDA verminderte sich um 5,3% auf 185,7 (196,0) Mio CHF und der EBIT um 5,2% auf 166,2 (175,3) Mio CHF. Die entsprechenden Margen blieben mit 28,9 (29,0)% und 25,8 (25,9)% praktisch stabil, wie das Sanitärtechnik-Unternehmen am Dienstag mitteilte. Der Reingewinn erhöhte sich minim auf 130,3 (130,0) Mio CHF.
Über den Erwartungen des Marktes
Damit hat Geberit die Markterwartungen vor allem auf Gewinnstufe klar übertroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 630,5 Mio, für den EBITDA bei 165,8 Mio, für den EBIT bei 149,4 Mio und für den Reingewinn bei 111,6 Mio CHF. Verantwortlich für die Umsatzabnahme sei der hohe Basiseffekt aus dem Vorjahr sowie die Tatsache, dass das erste Quartal 2008 zwei Arbeitstage weniger hatte als das Vorjahresquartal, heisst es.
Unterschiedliche Entwicklung in den Regionen
Die einzelnen Regionen entwickelten sich gemäss Geberit sehr unterschiedlich. Während Europa unter den erwähnten Effekten gelitten hat und währungsbereinigt und organisch einen Rückgang um 3,2% verzeichnete, legten Nahost/Afrika (+13,4%) und Fernost/Asien (+34,6%) weiterhin kräftig zu. Die Entwicklung in Amerika (-0,4%) bezeichnet Geberit «in Anbetracht des schwierigen Umfelds als respektabel».
Zurückhaltende Prognosen
Für das Geschäftsjahr 2008 zeigt sich Geberit noch immer zurückhaltend. Eine Prognose sei aufgrund der unsicheren und volatilen Entwicklung der Rahmenbedingungen sehr schwierig. Nach wie vor gehe man davon aus, dass die Baukonjunktur in wichtigen europäischen Märkten den Höhepunkt überschritten habe, während andernorts, zum Beispiel in Osteuropa, Nahost oder Asien, sich das Branchenwachstum ungebremst fortsetze.
Wohnungsmarkt in Europa in guter Verfassung
Geberit sieht den Wohnungsmarkt in Europa «trotz Unsicherheiten beispielsweise in Deutschland» noch immer in guter Verfassung, wie den Unterlagen zur heutigen Telefonkonferenz zu entnehmen ist. Der Wohnbaumarkt in Nordamerika wird als schwach bezeichnet, im Nichtwohnungsbau sieht Geberit ein verlangsamtes Wachstum. In der Region Asien/Pazifik ist der Ausblick aber sowohl im Wohnungsbau als auch im Nichtwohnungsbau «exzellent» und im Mittleren Osten/Afrika verfügt Geberit über eine «anhaltend starke» Projektpipeline.
Konjunkturelles Umfeld: «Herausfordernd und unsicher»
Weiter bezeichnet Geberit das konjunkturelle Umfeld als «herausfordernd und unsicher». Das Wachstum dürfte sich weltweit leicht abschwächen, wobei die Schwellenländer über die besten Perspektiven verfügen würden. Rie Rohmaterial- und Energiepreise sieht Geberit weiterhin auf einem hohen Niveau volatil. Geberit zeigt sich insgesamt aber weiterhin «überzeugt», im Geschäftsjahr 2008 an die früheren Erfolge anknüpfen zu können. Gemäss der Präsentation zu den heutigen Zahlen hält Geberit zudem an den Mittelfristzielen fest. Demnach wird weiterhin ein jährliches organisches Umsatzwachstum von 4 bis 6% sowie eine EBITDA-Marge von 23 bis 25% angestrebt.
Den grundsätzlichen Optimismus begründet Geberit unter anderem mit positiven Rückmeldungen aus der Markteinführung von «bedeutenden» neuen Produkten gegen Ende des ersten Quartals. (awp/mc/pg)