CH-Eröffnung: Fester – Richemont gesucht – Pharmawerte ziehen

Die US-Börsen hatten am Dienstag wegen des neuen Rekordhochs beim Ölpreis sowie verunsichernder Unternehmensprognosen schwächer geschlossen. Ein Teil der negativen Vorgaben sei allerdings bereits am Vortag in den europäischen Aktienkursen eingepreist worden, hiess es im Handel. Zudem habe der gut behauptete Börsenschluss des Nikkei sowie die starke Performance der Pharmawerte für Auftrieb gesorgt. Das Hauptaugenmerk der Anleger liege derzeit allerdings auf der Berichtssaison, meinte ein Händler. So stehen am hiesigen Markt mitunter Richemont und OC Oerlikon nach Zahlen im Fokus, sowie Lonza nach ihrem Q1-Update. UBS interessieren im Zusammenhang mit ihrer heute stattfindenden Generalversammlung.


Der SMI steigt um 9.30 Uhr 28,90 Punkte oder 0,39% auf 7’357,75 Punkten. Der gekappte SLI erhöht sich um 0,30% auf 1’147,34 Punkte und der breitere SPI um 0,48% auf 6’122,31 Punkte. Richemont (+1,8% auf 58,45 CHF) sind nach Vorlage der Umsatzzahlen für das Geschäftsjahr 2007/08 weit oben unter den Kursgewinnern zu finden. Analysten bezeichneten die Umsatzentwicklung als solide, positiv überrascht habe vor allem das hohe organische Wachstum im vierten Quartal. Swatch (+0,38% auf 265,75 CHF) können mit dem Schwung der Branchenkollegin nicht ganz mithalten.


Die grössten Gewinne fallen im frühen Geschäft allerdings Nobel Biocare (+2,7% auf 44,68 CHF) zu, die bereits am Vortag zu den wenigen Kursgewinnern zählten. Mit an der Tabellenspitze finden sich auch Novartis (+1,7% auf 50,30 CHF) und Roche (+1,2% auf 173,00 CHF). Die japanische Roche-Tochter Chuagai hat am Vortag anlässlich der Präsentation der Zahlen für das erste Quartal die Guidance für das Ganzjahr erhöht. Syngenta (+0,5% auf 326,00 CHF) legen etwas über Marktniveau zu. Credit Suisse und Vontobel haben ihr Kursziel für die Titel des Agrochemiekonzerns angehoben. Vontobel weist in ihrer Einschätzung auf die «derzeit vorteilhafte» Entwicklung in der Agrarwirtschaft und die «gute» Umsetzung der Managementstrategie hin.


UBS (+0,2% auf 35,68 CHF) zählen zu den schwächeren SMI-Werten. Die Aktionäre der kriselnden Grossbank sollen heute über den künftigen UBS-Präsidenten und über eine erneute Kapitalerhöhung befinden. CS werden im Vorfeld ihrer (morgen) Donnerstag anstehenden Erstquartalszahlen um (-0,9% auf 52,70 CHF) deutlich zurückgenommen. Julius Bär rücken dagegen um 0,5% auf 77,40 CHF vor. Zuunterst am Tabellenende gehen Swiss Re um (-4,4% bzw. 3,90 CHF auf 85,05 CHF), der Titel wird heute allerdings Ex-Dividende von 4 CHF gehandelt. Unter den übrigen Assekuranzen gehen auch ZFS (-0,6% auf 313,25 CHF) im Minus um, während Baloise unverändert (auf 108,80 CHF) und Swiss Life (+0,3% auf 294,50 CHF) in etwa auf Marktniveau notieren.


Im SLI stehen OC Oerlikon (-4,4% auf 380,50 CHF) nach Umsatzzahlen für die ersten drei Monate unter Druck. Der Industriekonzern hat mit den Umsatzzahlen die Markterwartungen klar verfehlt. Die Auftragslage gestaltete sich nicht nur schlechter als erwartet, sondern gleichzeitig sehr viel verhaltener als vor Jahresfrist, hiess es in ersten Analystenkommentaren.


Lonza (+3,5% auf 134,90 CHF) stehen nach ihrem Q1-Update hoch in der Anlegergunst. Der Lifesciencekonzern ist nach eigenen Angaben gut ins neue Jahr gestartet und hat seine Profitabilitätsziele bestätigt. Marktbeobachter äusserten sich in ersten Kommentaren erfreut über die Nachricht und lobten vor allem die Kompensierung bei den Währungsverwerfungen und die trotz Wirtschaftsabkühlung weiterhin florierenden Geschäfte. Es sei vor allem aber auch eine überraschende US-Zulassung des Morbus-Crohn-Medikaments Cimzia beim belgischen Grosskunden UCB, dass das Sentiment für den Titel stütze, hiess es. Im breiten Markt erhalten Vaudoise (+9,1%), Schindler (+4,6%) und Tamedia (+3,4%) von ihrer soliden Zahlenvorlage Auftrieb. (awp/mc/ps)

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