US-Schluss: Uneinheitlich – Standardwerte fangen sich

«Auch in nächster Zeit werden die Kurse hin- und her schwanken. Aber wenn nach einem Anstieg wie am Vortag die Gewinne verteidigt werden, ist das schon mal ein gutes Signal», sagte ein Händler. Bei einigen Anlegern mache sich wohl die Hoffnung breit, dass das Schlimmste der Kreditkrise überstanden sei.


Der Dow Jones schloss mit einem knappen Plus von 0,01 Prozent auf 12.620,49 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 0,06 Prozent auf 1.365,56 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq verlor der Composite-Index moderate 0,35 Prozent auf 2.341,83 Punkte. Der NASDAQ 100 fiel um 0,33 Prozent auf 1.840,88 Punkte.


Nach frühen Verlusten fingen sich Aktien von Merrill Lynch und gingen letztendlich mit einem satten Plus von 4,05 Prozent auf 46,71 Dollar aus dem Handel. Die US-Investmentbank war zwar im ersten Quartal wegen der Finanzmarktkrise stärker ins Minus gerutscht als von Experten erwartet und streicht nun massiv Stellen. Händler verwiesen allerdings auf Aussagen auf der Analystenkonferenz. Dort hatte sich Merrill-Chef John Thain positiv zu den Geschäftsbedingungen im April geäussert. Diese schienen besser zu sein als im ersten Quartal.


Unterdessen rückten Freddie Mac mit dem Kauf von Hypothekenkrediten von Banken in den Fokus. Die Titel gewannen daraufhin 3,91 Prozent auf 26,81 Dollar. Der US-Hypothekenaufkäufer hat zugestimmt, Hypothekenkredite von Banken wie der Wells Fargo Home Mortgage, der zu JPMorgan gehörenden Chase, der zur Citigroup gehörenden CitiMortgage und von Washington Mutual zu kaufen. Auch deren Titel zogen daraufhin an. So gewannen Citigroup, die an diesem Freitag zudem Zahlen vorlegen, 2,52 Prozent auf 24,03 Dollar.


Pfizer konnten sich indes nicht den schwachen Zahlen entziehen und verloren 3,32 Prozent auf 20,40 Dollar. Der weltgrösste Pharmakonzern hatte im ersten Quartal wegen der Konkurrenz durch Nachahmermedikamente bei einem rückläufigen Umsatz weniger verdient als im Vorjahr. Zudem hat einer Studie zufolge der Cholesterinsenker Lipitor bei der Alzheimer-Behandlung keinen Effekt gezeigt.


IBM kletterten unterdessen mit plus 2,17 Prozent auf 123,08 Dollar auf den höchsten Stand seit Januar 2002. Der US-Computerkonzern hatte nach einem überraschend guten ersten Quartal seine Gewinnprognose für 2008 angehoben. Unterdessen verloren United Technologies trotz starker Zahlen 2,53 Prozent auf 70,79 Dollar. Händler verwiesen auf den bestätigten Jahresausblick, der unter den Erwartungen gelegen habe.


Auch eBay gehörten zu den Verlierern und gaben 3,55 Prozent auf 31,01 Dollar ab. Die Internet-Verkaufsplattform rechnet zwar nach einem kräftigen Plus im ersten Quartal auch im Gesamtjahr mit einem höheren Gewinn als geplant. Analysten bewerteten den Ausblick aber kritisch. «Wir rechnen weiterhin damit, dass der Umsatz zurückgeht», hiess es beispielsweise von einem Experten. Nach Börsenschluss legen noch Google und Advanced Micro Devices (AMD) Zahlen vor. (awp/mc/gh)

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