CH-Eröffnung: Knapp gehalten – Synthes nach Zahlen stark gesucht
Doch eine gewisse Skepsis habe wieder Überhand genommen, und vor allem das negative Sentiment gegenüber Finanziteln und die Abgaben in Roche hätten auf die Stimmung gedrückt. Gesucht sind hingegen nach Zahlen die Titel des Medizinaltechnikherstellers Synthes.
Aus charttechnischer Sicht hab der SMI mit 7’130 Punkten am Montag «das letzte grosse Halteseil» erreicht, das den Index noch von den Jahrestiefs trennen würde, schreiben die Charttechniker der Deutschen Bank in einem Kommentar. Innerhalb Wochenfrist habe der Index knapp 600 Punkte verloren. Wenigstens würden sich jetzt aber die Anzeichen verdichten, dass der SMI in den kommenden ein bis zwei Tagen von etwas freundlicheren Verhältnissen profitieren dürfte. Erholungsraum biete sich bis etwas 7’240/70, heisst es weiter. Dort habe vergangene Woche noch eine strategisch wichtige Stütze bestanden, die nun die Funktion eines Kurzfrist-Widerstandes habe.
Der SMI gibt bis um 09.40 Uhr um 0,12% oder 8,33 Zähler auf 7’131,22 Stellen nach. Der SLI verliert um ebenfalls 0,12% auf 1’099,80 Punkte. Der SPI legt dagegen noch um 0,06% auf 5’900,67 Zähler zu.
Unter den SMI/SLI-Titeln profitieren Synthes (+3,8% auf 142,50 CHF) von den vorbörslich publizierten Umsatzzahlen im ersten Quartal, die die Erwartungen der Analysten übertroffen haben. Zudem hat das Medizinaltechnikunternehmen den Ausblick für das laufende Jahr bestätigt. Das Management erwartet für 2008 weiterhin ein Umsatzwachstum im tiefen zweistelligen Prozentbereich in Lokalwährung. Im Gefolge können auch Nobel Biocare um 1,4% auf 42,90 CHF anziehen.
Unter den Pharmatiteln legen Novartis um 0,6% auf 46,92 CHF zu. Die Roche-Bons geben nach anfänglichen Avancen um 0,3% auf 172,50 CHF nach. In diesen Titeln hat die Citigroup das Kursziel für den Genussschein von bisher 199 auf neu 179 CHF zurückgenommen, jedoch das «Hold/Medium Risk»-Rating bestätigt. Die Kurszielsenkung wird mit Befürchtungen begründet, wonach der Pharmakonzern mit dem Krebsmedikament Avastin bei der Zulassung für zusätzliche Indikationen auf Schwierigkeiten stossen könnte. Die Tochtergesellschaft Genentech hat zudem zusammen mit Biogen in einer Phase-II/III-Studie zu Rituxan gegen primäre progressive Multiple Sklerose den primären Endpunkt verfehlt. Wenig Gewicht haben dürften jedoch die vorbörslich angekündigte 100%-Übernahme der britischen Biotechnologie-Firma Piramed für 160 Mio USD.
Gesucht sind auch die defensiven Titel Swisscom (+0,7% auf 362,50 CHF). Nestlé tendieren unverändert auf 503,00 CHF.
Uneinheitlich tendieren die Luxusartikelhersteller. Während sich Richemont-Aktien um 0,3% auf 54,95 CHF verteuern, geben Swatch um 1,4% auf 249,10 CHF nach.
Ebenfalls im Angebot liegen Versicherungstitel. Swiss Life verlieren um 0,1% auf 289,50 CHF, Bâloise um 0,2% auf 101,70 CHF und ZFS um 0,7% auf 304,50 CHF. Swiss Re werden nach der Rückstufung durch die UBS vom Vortag weitere 0,7% auf 85,00 CHF zurückgenommen. Zu den Versicherungswerten gibt es allerdings gute Neuigkeiten aus der EU. Die europäischen Versicherungsaufsichtsbehörde soll laut Presseberichten einen sogenannten Aktienstossdämpfer vorbereiten. Dieser soll Versicherern erlauben, bei plötzlichen scharfen Kursrückgängen mit einer niedrigeren Eigenkapitalquote zu arbeiten.
Im Banksegment verlieren CS nach den Spekulationen über weitere Rückstellungen für das erste Quartal und einem entsprechend grösseren Verlust um 1,2% auf 51,70 CHF. UBS werden um 0,7% auf 33,14 CHF zurück genommen. Julius Bär verlieren um 0,6% auf 70,70 CHF.
Im breiten Markt können Jelmoli (+0,6%) auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2007 zurückblicken. Einziger Wermuthstropfen ist die gegenüber dem Vorjahr unveränderte Dividende. Ebenfalls nach Zahlen und der Ankündigung der Übernahme einer 10%-Beteiligung an der amerikanischen Hudson Group legen Dufry um 4,7% zu. Unique avancieren um 2,9%.
Kudelski (+5,7%) hat die Verlängerung der Zusammenarbeit mit dem deutschen Bezahlfernsehen Premiere zu unveränderten Konditionen bis 2012 angekündigt.
Nachdem das biopharmazeutische Unternehmen Arpida entweder durch genehmigtes oder bedingtes Kapital im Umfang von 15% der ausstehenden Aktien seine finanzielle Flexiblität erhöhen will, geben die Titel um 1,3% nach. (awp/mc/pg)