EU-Eröffnung: Kurserholung – Ölsektor mit Entdeckung im Fokus

Der britische FTSE 100 gewann 1,02 Prozent auf 5.891,30 Punkte. Die freundliche Tendenz der US-Futures sowie die Kurserholung in Japan trieben den Markt etwas voran, hiess es. In Italien sei mit dem Gewinn von Silvio Berlusconi zudem die Unsicherheit über den Wahlausgang genommen. Vor den am Nachmittag anstehenden US-Daten dürfte jedoch weiter Zurückhaltung herrschen. Auf der Agenda stehen der Empire State Index für April sowie Erzeugerpreise und Kapitalmarktzuflüsse vom März.


Vor allem die Entdeckung eines riesigen Ölfeldes vor Brasiliens Küste sorgte bei einigen der Rohstofftitel für besonders deutliche Kurssprünge. So zogen Repsol-YPF an der Spitze des EuroSTOXX um 9,45 Prozent auf 25,72 Euro an, Papiere der BG Group gehörten mit plus 5,32 Prozent auf 1.287 Pence zu den gefragtesten Titeln im «Footsie». Es könne sich um die drittgrösste Quelle der Erde handeln, sagte der Chef der Nationalen Erdöl-Agentur, Haroldo Lima, in Rio de Janeiro. Entsprechend positiv fielen die Analystenreaktionen aus. Die «grösste Entdeckung der Welt» im Ölsektor der vergangenen 30 Jahre gehört zu 45 Prozent Petrobras, zu 30 Prozent British Gas und zu 25 Prozent der spanischen Repsol. Cheuvreux hoben ihr Votum für Repsol-Aktien von «Outperform» auf «Selected List».


Deutlich im Plus lagen auch die Papiere von AstraZeneca, die sich um 9,54 Prozent auf 2.170 Pence verteuerten. Der Pharmakonzern hat im Patentstreit um Nexium mit Ranbaxy eine Einigung erzielt. «Die Lösung eines Hauptproblemes», kommentierte ein Händler. Entsprechend positiv sei die Kursreaktion. Tesco gewannen nach Zahlen 4,48 Prozent auf 408,50 Pence. Die Ergebnisse von Grossbritanniens grösstem Einzelhändler für das abgelaufene Geschäftsjahr hätten zwar im Rahmen der Erwartungen gelegen, die Kommentare zum Jahresauftakt klängen allerdings sehr positiv, sagte ein Händler.


ArcelorMittal profitierten mit einem Zuwachs von 1,22 Prozent auf 53,16 Euro von einer Hochstufung durch die Citigroup von «Hold» auf «Buy». Der Konzern sei gut positioniert, um höhere Kosten weiterzugeben, hiess es. Das Kursziel hoben die Experten von 50 auf 60 Euro. Renault rutschten dagegen um 2,03 Prozent auf 64,33 Euro ab. Der französische Autobauer hat dank eines kräftigen aussereuropäischen Wachstums im ersten Quartal 2008 zwar deutlich mehr Autos verkauft als im Jahr zuvor, der Absatz in Europa ging allerdings leicht zurück.


In Zürich legten Synthes-Aktien nach Umsatzzahlen um 3,57 Prozent auf 142,20 Schweizer Franken zu. Der Schweizer Medizintechnik-Hersteller hat seinen Umsatz im ersten Quartal stärker gesteigert als erwartet und seine Prognose für 2008 bestätigt. Analysten bezeichneten die vorliegenden Quartalsumsätze als solide. Grössere Überraschungen seien allerdings erwartungsgemäss ausgeblieben. (awp/mc/pg)

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