Martin Rapaport: «Mittlerer Osten und Asien haben die USA im Luxusgütersegment überholt.»

Der New Yorker Diamantenmogul Martin Rapaport glaubt, dass sich das Zentrum der Luxusgüterindustrie in den Osten verschoben hat. «Die USA waren einmal Top-of-the-World bei den Ausgaben für Luxusgüter. Doch heute sind es der Mittlere Osten und Asien. In Amerika ist die Party zu Ende», sagte Rapaport auf der 6. Dubai City of Gold Conference, die am gestrigen Montag zu Ende ging.


Mehr Marketing in Arabien gefordert
Allerdings würden die östlichen Regionen ihre Chance bislang nur halbherzig wahrnehmen, so Rapaport weiter. «2006 wurden Diamanten im Wert von 72 Milliarden Dollar verkauft, also nur 18% vom globalen Luxuskonsum von 670 Milliarden Dollar.» Der Herausgeber der nach ihm benannten, regelmässig erscheinenden Diamantenpreisliste (Branchenbezeichnung: «The Rap»), einem Benchmarkt für die Preziosenindustrie, forderte die arabischen Golfstaaten deshalb auf, eine führende Rolle bei der Vermarktung von Diamantschmuck zu übernehmen.


«Ehrlicher und transparenter»
Positiv hob Rapaport hervor, dass die Diamantenindustrie «immer transparenter und ehrlicher» arbeite. Der Kimberly-Prozess, ein freiwilliges Prüfschema zur Verhinderung des Handels mit «Blutdiamanten», habe der Industrie wertvolle Dienste erwiesen. 74 Länder, darunter die die Schweiz und alle 27 EU-Staaten, haben sich dem 2003 initiierten Kimberly-Prozess angeschlossen, unter den arabischen Ländern bislang nur die Vereinigten Arabischen Emirate. Dort empfiehlt sich Dubai mit seiner internationalen Diamantenbörse DDE und den grössten Shopping-Malls in Nahost als Handelsdrehkreuz bzw. Kaufmekka zwischen Europa und Ostasien. Die Rapaport-Gruppe unterhält auch in Dubai eine Niederlassung.

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