US-Ausblick: Freundlich – Empire State Index deutlich gestiegen

Die ebenfalls deutlich höheren Erzeugerpreise träten angesichts der erwartungsgemässen Dynamik der Kernrate dagegen in den Hintergrund, hiess es. Von Unternehmensseite stimme der Quartalsbericht von Johnson & Johnson positiv.


Der Future auf den Leitindex Dow Jones Industrial Average (DJIA) verbesserte sich am Mittag gegen 14.50 Uhr um 0,29 Prozent auf 12.352 Punkte. Am Montag hatte der Dow 0,19 Prozent auf 12.302,06 Zähler abgegeben. Der Future auf den NASDAQ 100 gewann 0,54 Prozent auf 1.806,00 Zähler. Am Vortag hatte der Auswahl-Index im Technologiebereich 0,43 Prozent auf 1.790,93 Punkte eingebüsst.


Die Geschäftstätigkeit im Verarbeitenden Gewerbe im US-Bundesstaat New York hat sich im April deutlich stärker als erwartet aufgehellt. Der Empire State Manufacturing Index stieg von minus 22,23 Punkten im Vormonat auf plus 0,63 Punkte gestiegen. Damit deutet der Frühindikator wieder eine wirtschaftliche Expansion an. Von Thomson Financial News befragte Volkswirte hatten lediglich mit einer Aufhellung auf minus 16,0 Punkte gerechnet. Die Erzeugerpreise im März stiegen mit plus 1,1 Prozent ebenfalls deutlich stärker als erwartet. Von Thomson Financial befragte Volkswirte hatten mit einem wesentlich geringeren Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet. Die Kernrate der Erzeugerpreise rückte allerdings erwartungsgemäss um 0,2 Prozent zum Vormonat vor.


Neben zahlreichen Quartalsberichten dürfte eine Milliardenfusion im Luftfahrtsektor für Gesprächsstoff sorgen. Northwest Airlines sprangen im vorbörslichen US-Handel über 10 Prozent an, Delta Air Lines gewannen ebenfalls deutlich. Die beiden US-Fluggesellschaften wollen sich zum weltgrössten Anbieter nach Passagierzahlen zusammenschliessen. Die Fusion soll über einen Aktientausch im Wert von gut drei Milliarden Dollar (1,9 Mrd Euro) erfolgen und jährlich Kosten von rund einer Milliarde Dollar einsparen. Delta und Northwest wollen am heutigen Dienstag in einer telefonischen Pressekonferenz über weitere Details ihres Zusammenschlusses informieren.


Nach Quartalszahlen lagen Johnson & Johnson vorbörslich ebenfalls im Plus. Der Pharma- und Medizintechnik-Konzern hat im ersten Quartal die Erwartungen übertroffen und die Jahresprognose aufgestockt. Für 2008 stellte das Unternehmen am Dienstag in New Brunswick einen Gewinn zwischen 4,40 und 4,45 Dollar (bisher 4,39-4,44 USD) in Aussicht. Im ersten Quartal erhöhte sich der Gewinn von 1,16 auf 1,26 Dollar je Aktie, verglichen mit der durchschnittlichen Analystenprognose von 1,20 Dollar.


Genentech-Aktien rückten trotz negativer Studiendaten vorbörslich leicht vor. Die Roche-Tochtergesellschaft und Biogen Idec haben mit ihrer Phase-II/III-Studie zu Rituxan (Rituximab) gegen schwere Multiple Sklerose (primary-progressive multiple sclerosis – PPMS) den primären Endpunkt verfehlt. Analysten relativierten die Meldung jedoch: Goldman Sachs-Analystin May-Kin Ho sagte, dass Rituxan bei MS ohnehin nicht häufig zur Anwendung komme. Experten von Oppenheimer und Banc of America haben in ihren Schätzungen gar keine PPMS-Umsätze berücksichtigt.


Hewlett-Packard (HP) sollten mit einem Auftrag der US-Luftwaffe ebenfalls im Auge behalten werden. Der Kontrakt läuft über fünf Jahre und hat ein erwartetes Volumen von 400 Millionen Dollar.


Spätestens nach Handelsschluss richten sich die Blicke dann auf Intel: Der weltgrösste Halbleiterhersteller wird nach Einschätzung von Analysten wegen des Preisverfalls bei Speicherchips für das erste Quartal einen geringen Gewinnrückgang verbuchen. Unter Preisdruck gerieten in erster Linie sogenannte NAND-Flashspeicherchips, die bei Digitalkameras und MP3-Playern eingesetzt werden. (awp/mc/pg)

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