EU-Schluss: Schwächer – Positiver Start an US-Börsen hebt Stimmung

Insgesamt überwogen allerdings die negativen Faktoren. Die Anleger fragten sich nach den Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank und der Bank of England, ob genug getan werde, um die Probleme an den Kreditmärkten anzugehen, sagten Börsianer. Die Bank of England hatte den Leitzins wie erwartet um 0,25 Basispunkte auf 5,00 Prozent gesenkt, die EZB beliess den Leitzins unverändert bei 4,00 Prozent. Belastungsfaktoren seien zudem der Rekord-Ölpreis und Berichte über weitere Milliardenabschreibungen bei Merrill Lynch.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor 0,47 Prozent auf 3.758,05 Zähler. Der STOXX 50 , der auch schweizerische und britische Werte umfasst, büsste 0,39 Prozent auf 3.154,45 Zähler ein. Der Euronext 100 fiel um 0,17 Prozent auf 862,88 Punkte. In Paris ging der CAC 40 um 0,32 Prozent auf 4.859,42 Punkte zurück. Der britische FTSE 100 büsste 0,31 Prozent auf 5.965,10 Punkte ein.


Bei ruhiger Nachrichtenlage standen in London vor allem Übernahmespekulationen bei British Energy im Fokus und trieben die Papiere um 5,42 Prozent auf 739,50 Pence nach oben. Der Versorger RWE hat der «Financial Times» (FT) zufolge ein Angebot für den britischen Atomkraftwerksbetreiber vorgelegt. Die Gesellschaft wolle knapp 700 Pence pro British-Energy-Aktie in bar zahlen, was das britische Unternehmen mit knapp 14 Milliarden Euro bewerten würde. Als mögliche weitere Interessenten würden auch Centrica und Electricite de France (EdF) gehandelt, sagten Marktteilnehmer. Dabei werde sogar auf einen Übernahmepreis von bis zu 800 Pence spekuliert. Centrica-Aktien rückten um 0,48 Prozent auf 313,25 Pence vor, während EdF-Papiere in Paris um 1,63 Prozent auf 59,82 Euro stiegen.


Europaweit präsentierte sich der Finanzsektor wieder schwächer. Händlern zufolge belastete die Meldung von neuen Milliardenabschreibung bei Merrill Lynch . BNP Paribas gaben 1,37 Prozent auf 67,16 Euro ab, Societe Generale verloren 0,81 Prozent auf 55,99 Euro, nachdem Cazenove die Titel von «Outperform» auf «In-Line» gesenkt hatte. ING-Papiere verloren 1,64 Prozent auf 24,64 Euro. In London rutschen Alliance & Leicester um 5,80 Prozent auf 512,00 Pence ab.


Einige Öl-Schwergewichte stemmten sich dagegen weiter gegen den negativen Trend. Enel stiegen um 1,33 Prozent auf 7,01 Euro. TOTAL gewannen 0,21 Prozent auf 49,95 Euro, BP rückten um 0,82 Prozent auf 548,75 Pence vor.


In London fanden sich die schwer gewichteten Minenwerte am Indexende wieder. BHP Billiton gaben dabei 2,55 Prozent auf 1.738,00 Pence ab. Der australische Bergbaukonzern hat auf Anfrage der australischen Börse erklärt, nichts von einem bevorstehenden Anteilserwerb durch China zu wissen. Am Mittwoch waren die Titel im australischen Handel angesprungen, nachdem die Zeitung «The Australian» über chinesische Pläne für den Erwerb von mehr als neun Prozent an BHP berichtet hatte. Vedanta gaben trotz einem positiv aufgenommenen Zwischenbericht 2,23 Prozent auf 2.252,00 Pence ab. Xstrata verloren nach einer Abstufung durch ABN Amro auf «Hold» 0,81 Prozent auf 3.897,00 Pence. (awp/mc/pg)

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