Boeing will über Verzögerungen bei Dreamliner informieren
Dem Konkurrenten des europäischen Herstellers Airbus drohen bei erneuten Problemen zusätzliche milliardenschwere Umsatzausfälle und hohe Strafzahlungen.
Zulieferprobleme
Der Chef der Boeing-Verkehrsflugzeugsparte, Scott Carson, werde sich in einer Telefon- und Internetkonferenz persönlich zum Fortschritt beim Dreamliner äussern, kündigte Boeing an. Ähnlich wie einst die EADS-Tochter Airbus beim Start des Grossraumfliegers A380 kämpft Boeing beim Dreamliner seit längerem mit Schwierigkeiten. Das Projekt ist vor allem wegen Zulieferproblemen aus dem Ruder gelaufen. Der Dreamliner ist das bislang am meisten georderte Flugzeug der Konzerngeschichte.
Kaum eine Alternative zu Dreamliner
Zuletzt hatte Boeing seinen Terminplan im Januar zum zweiten Mal geändert und die Auslieferung von Ende 2008 auf Anfang 2009 verschoben. Ursprünglich war der Marktstart bereits für diesen Mai geplant. Einer der grössten Boeing-Kunden, die Leasinggesellschaft International Lease Finance, bezweifelte kürzlich eine Auslieferung der ersten Maschinen vor September 2009. Unzufriedene Kunden haben jedoch keine grosse Wahl: Das Airbus-Pendant zum Dreamliner, der neue Langstreckenflieger A350XWB, musste bisher ebenfalls mehrfach überarbeitet werden und soll erst 2013 auf den Markt kommen.
Outsourcing-Strategie scheint nicht zu funktionieren
Erst Ende März hatte Boeing von einem wichtigen Zulieferer 50 Prozent der Anteile an einem US-Werk übernommen. Beobachter werteten dies als Rückschlag für Boeings Strategie, weite Teile der Produktion des neuen Flugzeugs auszulagern. Der Konzern wollte so ursprünglich Kosten und Risiken besser verteilen. (awp/mc/pg)