Valora: Gewinn knapp unter Erwartungen
Die Gruppe hält an der bisherige strategischen Ausrichtung fest, bestellt aber die operative Leitung neu: CEO Peter Wüst verlässt das Unternehmen und Verwaltungsratspräsident Rolando Benedick übernimmt ab sofort und bis auf weiteres das Amt des Executive Chairman. In Geschäftsjahr 2007 hat die Gruppe einen Reingewinn von 42,8 (VJ 54,7) Mrd CHF bei einer erzielt, entsprechend einem Minus von 21,7% gegenüber dem Vorjahr. Dabei habe die Reingewinnmarge 1,5% betragen und der Reingewinn pro Aktie 13 CHF, teilte der Detailhandelskonzern am Donnerstag mit. Die Eigenkapitalquote habe sich um rund 3% verbessert und betrage nun 45%.
Dividende unverändert
Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung die Ausschüttung einer unveränderten Dividende in der Höhe von 9,00 CHF. Mit dem ausgewiesenen Reingewinn hat Valora die Prognosen der Auguren nicht ganz getroffen. Von AWP befragte Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Reingewinn von 45,7 Mio CHF gerechnet. Zudem hat Valora die bereits Ende Januar publizierten provisorischen Eckwerte präzisiert. Demnach hat die Kioskbetreiberin im Geschäftsjahr 2007 ein Betriebsergebnis von 55,9 (VJ 66,5) Mio CHF, eine Betriebsergebnismarge von 2,0 (2,4)% und einen Nettoerlös von 2,82 (2,75) Mrd CHF erzielt. Inklusive Produktionsgesellschaften betrug das Betriebsergebnis 65,5 Mio CHF und der Nettoerlös 2,95 Mio CHF.
«Erfreuliche H2-Entwicklung»
Erfreut zeigt sich Valora vor allem über die Entwicklung im zweiten Halbjahr. Das Betriebsergebnis habe sich im zweiten Halbjahr um 10 Mio CHF verbessert, was einer Steigerung von mehr als 30% gegenüber der Vorjahresperiode entspreche, heisst es in der Meldung. Dabei habe auch der problembehaftete Bereich Kiosk Schweiz eine Erholung im zweiten Halbjahr erfahren, der Netto-Erlös habe sich auf Niveau des Vorjahres stabilisiert. Bestätigt hat Valora dagegen die strategische Stossrichtung. Der eingeschlagene Weg der Fokussierung auf das Kerngeschäfte sei richtig, aber konsequenter, zielgerichteter und schneller umzusetzen. Dies habe auch die Studie einer renommierten Beratungsfirma bestätigt. Auch am Entscheid, die Produktionsgesellschaften verkaufen zu wollen, hält Valora fest.
Konzentration der Kräfte
Zudem will die Gruppe mit einer Bündelung der Kräfte weiter nachhaltig wachsen und fasst daher die bisherigen drei Konzernorganisationen (Bern, Wallisellen und Muttenz) in den nächsten Monaten neu an einem einzigen Standort in Muttenz zusammen. Der Abbau von Komplexität und der Aufbau einer schlanken und schlagkräftigen Struktur sei essentiell.
Eintritt in weitere europäische Länder in Prüfung
In den Kernbereichen Retail & Media werde ein verstärktes Wachstum in den bestehenden Kernmärkten Schweiz, Deutschland, Österreich und Luxemburg angestrebt, so die Meldung weiter. Bis Ende 2008 soll im Kioskgeschäft Schweiz die Implementierung der geschlossenen Warenwirtschaft abgeschlossen sein. Zudem werde der Eintritt in weitere europäische Länder geprüft. Im Trade-Geschäft soll primär organisches Wachstum in bestehenden Märkten gefördert und gleichzeitig die Festigung der Marktposition mit möglichen Ergänzungsakquisitionen unterstützt werden.
Optimistischer Ausblick
Der gute Start in den ersten zwei Monaten lege den Grundstein für ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2008 und sei der Ansporn für ein ambitioniertes langfristiges Ziel, so Valora weiter. Für die nächsten drei Jahre soll pro Jahr ein Umsatzwachstum von 3 bis 5%, sowie ein EBIT-Wachstum von 10 bis 15% jährlich für die Valora Gruppe erreicht werden. Dabei werde das primäre Wachstum über die Retail-Aktivitäten erfolgen. (awp/mc/ps)