Vossloh eilt von Rekord zu Rekord
«Bestes Jahr der Unternehmensgeschichte»
Als «bestes Jahr der Unternehmensgeschichte» titulierten die Sauerländer am Donnerstag bei der Bilanzvorlage in Düsseldorf den zurückliegenden Zeitabschnitt. Er schaue zuversichtlich in die Zukunft, sagte Vorstands- und Finanzchef Werner Andree. In allen Punkten konnte das Unternehmen die eigenen und selbst die noch höher gesteckten Erwartungen der Analysten übertreffen. Der Überschuss stieg von 20,3 auf 71,4 Millionen Euro, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte von 82,7 auf 121,5 Millionen Euro zu. Nicht zuletzt durch mehrere Zukäufe stieg der Umsatz um 21,4 Prozent auf 1,232 Milliarden Euro, ohne Zukäufe lag das Umsatzplus bei 13,4 Prozent.
Stabiles Geschäft
Seine Zuversicht, dass Vossloh weiter wächst und die zuletzt über 10 Prozent liegende EBIT-Marge dauerhaft hält, schöpft Konzernchef Andree aus der Besonderheit des Geschäfts mit Schienentechnik und Dieselloks, den beiden Standbeinen des Konzerns. Bahnprojekte – egal ob privat oder staatlich – werden langfristig geplant und umgesetzt. «Gerade im aktuellen Kapitalmarktumfeld sehe ich die Stärke von Vossloh darin, dass wir unser künftiges Geschäft vergleichsweise gut abschätzen können und nur bedingt anfällig für zyklische Schwankungen sind», sagte Andree.
Prall gefüllte Auftragsbücher
Zum Ende des Jahres hatte Vossloh Aufträge über 1,3 Milliarden Euro in den Büchern stehen. Mit den USA ist das Unternehmen in einen neuen Markt eingestiegen, in China hat Vossloh eine Fabrik eröffnet. Von beiden Ländern erhofft sich das Unternehmen mit Sitz im sauerländischen Werdohl viel, besonders von der Volksrepublik. Das Reich der Mitte will sein Hochgeschwindigkeitsnetz kräftig ausbauen. Bei den speziellen Halteklammern für die Schienen ist Vossloh führend.
Schienentechnik ist profitabler
Mit einem Umsatz von 763,1 Millionen Euro und einem EBIT von 110,1 Millionen Euro ist die Schienentechnik nicht nur die grössere, sondern mit einer Marge von 14,4 Prozent auch die wesentlich profitablere der beiden Sparten. Analysten erwarten hier das grösste Wachstum. Mit Lokomotiven und Antriebstechnik für den Nahverkehr erlöste Vossloh im vergangenen Jahr 468,9 Millionen Euro und erreichte ein EBIT von 30,6 Millionen Euro. Die Marge lag bei 6,5 Prozent.
Zukäufe
Durch weitere Zukäufe, das bekräftigte Vossloh, sollen beiden Geschäftsfelder gestärkt werden. 2008 will das Unternehmen weiterhin einen Überschuss von 91 Millionen Euro erreichen, das EBIT auf 142 Millionen Euro und den Umsatz auf 1,34 Milliarden Euro steigern. Analysten gehen jedoch davon aus, dass das Unternehmen die Vorhersage im Laufe des Jahres anheben wird. Die 2007-er Prognose hatte Vossloh zwei Mal erhöht und am Ende merklich übertroffen. Auch 2009 will Vossloh weiter zulegen, wenn auch nicht mehr so stark wie 2007 und 2008. Die entsprechenden Prognosen bestätigte das Unternehmen. Für 2007 sollen die Aktionäre wie bereits bekannt mit einer von 1,30 auf 1,70 Euro erhöhten Dividende am Erfolg beteiligt werden. (awp/mc/ps)