EU-Mittag: Uneinheitlich – Bankenwerte weiter gefragt
Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 stieg gegen Mittag 0,37 Prozent auf 3.767,46 Punkte. Der STOXX 50, der auch schweizerische und britische Werte umfasst, rückte um 0,44 Prozent auf 3.142,85 Zähler vor. Der britische FTSE 100 fiel um 0,08 Prozent auf 5.848,00 Punkte.
Bankenwerte zeigten sich überwiegend weiterhin sehr fest bis fest: Erneut waren die Titel der UBS gefragt, die um weitere 1,17 Prozent auf 32,78 Franken zulegten, nachdem sie bereits am Vortag mehr als 12 Prozent gewonnen hatten. Credit Suisse stiegen um 3,39 Prozent auf 56,40 Franken. Im EuroSTOXX gewannen UniCredit 2,40 Prozent auf 4,64 Euro und BNP Paribas rückten um 3,25 Prozent auf 69,95 Euro vor. In Grossbritannien stiegen die Titel der Royal Bank of Scotland Group (RBoS) stiegen um 2,91 Prozent auf 371,50 Pence.
HSBC sanken dagegen um 1,74 Prozent auf 594,00 Pence. Händlern zufolge belaste, dass die zur grössten britischen Bank gehörende Onlinebank First Direct wegen der Flut von Anfragen das Hypothekengeschäft mit Neukunden eingestellt hat. Seit Dienstag würden vorübergehend keine Hypotheken mehr an Neukunden ausgegeben, hatte First-Direct-Chef Chris Pilling der «Financial Times» gesagt. Anders könne die Bank der Flut von Anfragen nicht Herr werden.
Air France-KLM büssten dagegen 2,18 Prozent auf 18,84 Euro ein. Alitalia waren am Morgen um 3,77 Prozent auf 0,51 Euro gesunken, bevor sie vom Handel ausgesetzt wurden, wie dies bereits seit mehreren Wochen immer wieder der Fall ist. Mehrere italienische Fluggesellschaften gehen laut einem Bericht der FT gegen eine Verkehrsrechte-Vereinbarung zwischen Alitalia und der italienischen Luftfahrtbehörde vor. Durch diese Vereinbarung erhält Alitalia dem Bericht zufolge Verkehrsrechte für internationale Routen, die in erster Linie für die französisch-niederländische Fluggesellschaft Air France-KLM interessant wären. Diese steht nämlich kurz vor der Übernahme der angeschlagenen Alitalia. An diesem Tag sollen die Übernahmegespräche zum Abschluss kommen.
Die Aktien der Bauunternehmen Sacyr Vallehermoso und Groupe EIFFAGE wurden noch vor Börsenstart vom Handel ausgesetzt. Ein Berufungsgericht in Frankreich hat unter anderem eine Entscheidung der französischen Börsenaufsicht AMF für ungültig erklärt, die Sacyr zwingen sollte, ein öffentliches Pflichtangebot für Eiffage mit Bargeld-Komponente zu machen. «Das ist eine sehr gute Neuigkeit für Sacyr und dürfte den Kurs hochtreiben, wenn die Aktien wieder gehandelt werden», sagte ein Händler.
Tate & Lyle-Aktien pendelten nach Aussagen zur Geschäftsentwicklung überwiegend um ihren Vortagesschluss und stiegen zuletzt um 0,09 Prozent auf 542,00 Pence. Der britische Zucker- und Süssstoffkonzern bekräftigte seinen Ausblick für das zweite Geschäftshalbjahr und geht weiter davon aus, dass der Gewinn aus fortgeführtem Geschäft im zweiten Halbjahr dem der der ersten Geschäftshalbjahr entsprechen werde. Im Ende Januar abgelaufenen ersten Halbjahr hatte Tate & Lyle einen Vorsteuergewinn vor Sonderposten von 117 Millionen Pfund bekannt gegeben. Die Markterwartungen für das Gesamtjahr liegen derzeit im Schnitt bei 236 Millionen. AMEC meldeten die Übernahme von Rider Hunt International für 25 Millionen Pfund in bar. Die Aktie des britischen Industrie-Dienstleisters sank am Ende des «Footsie» um 4,62 Prozent auf 712,00 Pence.
Der spanische Bau- und Infrastrukturkonzern Grupo Ferrovial verhandelt laut einem Pressebericht mit JPMorgan Chase über einen Verkauf des Belfaster Stadtflughafens. Mit dem Schritt wolle der Mutterkonzern des britischen Flughafenbetreibers BAA seine Verschuldung von mehr als 30 Milliarden Euro reduzieren, berichtet die Tageszeitung «Independent» unter Berufung auf Verhandlungskreise. Weder Ferrovial noch JPMorgan wollten die Pläne auf Nachfrage der Zeitung kommentieren. Die Aktie fiel nach frühen Gewinnen um 0,23 Prozent auf 47,85 Euro. (awp/mc/gh)