EU-Ausblick: Kaum verändert – UBS mit neuen Negativnachrichten

Zum Wochenstart hatte der europäische Leitindex um 0,36 Prozent nachgegeben auf 3.628,06 Punkte. Die Vorgaben sind leicht positiv: In den USA hatte der Leitindex Dow Jones (DJIA) am Vorabend nach erfreulichen Konjunkturdaten 0,38 Prozent fester geschlossen. Die Pläne der US-Regierung, die Regulierung an den Finanzmärkten gründlich überprüfen zu wollen, hatte laut Händlern ebenfalls zum positiven Stimmungsbild beigetragen. Die asiatischen Börsen folgten am Morgen dann den US-Vorgaben: Der japanische Nikkei-225-Index ging fest aus dem Handelstag. Insgesamt dürfte dieser Tag abgesehen von den Banken recht nachrichtenarm bleiben und allenfalls einige wenige Einzelwerte deutlicher bewegen. Daher könnten am Nachmittag insbesondere aktuelle Daten zum ISM-Index und den Bauausgaben in den USA für neue Impluse an den Märkten sorgen.


Zentrales Thema an den Märkten hierzulande dürfte vor allem die UBS sein. Nachdem bereits am Montag Gerüchte kursierten, dass die Verluste der Schweizer Grossbank im ersten Quartal höher als erwartet ausfallen könnten und möglicherweise eine weitere Kapitalerhöhung anstehe, kamen an diesem Morgen nun bestätigende Nachrichten. Das Institut erwartet eigenen Angaben zufolge im ersten Jahresviertel 2008 Abschreibungen in Höhe von 19 Milliarden US-Dollar. Dies führe voraussichtlich zu einem Nettoverlust in den ersten drei Monaten von 12 Milliarden Franken, so die UBS weiter. Um die Liquidität sicherzustellen, wollen die Schweizer eine weitere Kapitalerhöhung vornehmen, die 15 Milliarden Franken einbringen soll.


Air France-KLM hatte am Montag erneut mit den italienischen Gewerkschaften über den Kauf der angeschlagenen Fluggesellschaft Alitalia verhandelt. Die Arbeitnehmervertretungen lehnten jedoch auch das neue Angebot der französisch- niederländischen Gruppe ab. Um Alitalia zu retten, will Air France-KLM 2.100 Arbeitsplätze streichen. Zudem soll die Flotte der Italiener um 37 Passagiermaschinen und drei Fracht-Flugzeuge reduziert werden. Die Cargosparte solle zudem von 2010 an ganz stillgelegt werden.


Pernod Ricard könnten unter einer negativen Studie der Ratingagentur Moody’s leiden. Sie erwägt, ihre derzeitige Kreditwürdigkeitseinstufung für den Alkoholika-Hersteller «Baa3/P-3» weiter abzustufen, nachdem dieser am Vortag die Übernahme der schwedischen Vin & Sprit AB bekannt gegeben hatte.


Der franzöische Pharmakonzern Sanofi-Aventis bestätigte unterdessen Informationen der Agence France-Presse (AFP), einen Stellenabbau in Vitry-sur-Seine bei Paris zu planen. Gewerkschaftskreise hatte der Nachrichtenagentur mitgeteilt, dass 471 von 661 Jobs gestrichen werden sollen. Sanofi-Manager Philippe Luscan teilte nun mit, dass der Restrukturierungsplan etwa die Hälfte der insgesamt 640 Angestellten betreffe, ein Viertel werde abgebaut. (awp/mc/gh)

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