EU-Ausblick: Kaum verändert – Gemischte Vorgaben
Das ist ein Minus von 0,16 Prozent zum Schlusskurs des europäischen Leitindex am Mittwoch. Er war tags zuvor mit plus 1,13 Prozent auf 3.652,11 Zählern aus dem Handel gegangen.
Die Vorgaben sind gemischt: In den USA hatte der Dow Jones (DJIA) am Vorabend nach negativ aufgenommenen Konjunkturdaten, schwachen Oracle-Zahlen und erneuten Gerüchten über Probleme bei Lehman Brothers 0,97 Prozent verloren. In Japan gewann der Nikkei-225-Index dagegen am Morgen 1,71 Prozent und auch der Hang-Seng-Index tendierte zuletzt sehr fest. Am Nachmittag dürfte insbesondere das von der Uni Michigan ermittelte Verbrauchervertrauen im März für neue Impulse sorgen.
Im Finanzsektor könnte der mögliche Verkauf der Allianz-Tochter Dresdner Bank auch die Anleger an den europäischen Börsen interessieren. Nach einem Bericht der «Financial Times Deutschland» habe auch die spanische Bank Santander Interesse bekundet. Einem Bericht der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» zufolge diskutiert der deutsche Versicherer in einem Planspiel darüber, seine Tochter Dresdner Bank in ein Dreierbündnis mit der Commerzbank und der Postbank einzubringen.
Auch die europäischen Versorger könnten mit dem geplanten Verkauf von Teilen des spanischen Versorgers Endesa an E.ON für Gesprächsstoff sorgen. Wie Endesa mitteilte, sind die Vermögenswerte, die von Acciona und Enel an E.ON verkauft werden sollen, 11,5 Milliarden Euro wert. Sollte E.ON diese Bewertung akzeptieren, könnte Endesa Gewinne in Höhe von 4,5 Milliarden Euro machen. Der Aufsichtsrat von E.ON will sich am Freitag mit dem Thema beschäftigen. Enel teilte unterdessen mit, wenn das Geschäft seine spanische Sparte Viesgo einschliesse, sei der Deal 13,525 Milliarden Euro wert. Damit könnte Enel seine Nettoschulden um 8,4 Milliarden Euro verringern.
Die Titel von Gaz de France könnten ebenfalls das Interesse der Anleger auf sich ziehen. Der Versorger hat Gespräche über den Verkauf seiner Fernwärme-Tochter Cofathec Coriance mit dem italienischen Versorger A2A aufgenommen. Der Verkauf ist eine der Auflagen der EU-Kommission für die Fusion von Gaz de France mit Suez .
Aktien der London Stock Exchange könnten von der Ankündigung bevorstehender Aktienrückkäufe profitieren. Der Börsenbetreiber plant, im Rahmen eines existierenden Rückkaufprogramms in Höhe von 500 Millionen britischen Pfund in den kommenden acht Wochen eine noch nicht benannte Zahl von Aktien zurückzukaufen.
In der Schweiz stehen die Titel der Grossbank UBS mit einem Bericht der «NZZ» im Fokus. Demnach dürfte die Grossbank bei der Hauptversammlung am 23. April einen Gegenvorschlag zu den Plänen der Stiftung Profond vorstellen wird. Die Stiftung werde wird mit hoher Wahrscheinlichkeit beantragen, eine ordentliche Kapitalerhöhung im Umfang von rund 10 Milliarden Schweizer Franken durchzuführen, hiess es in dem Artikel. Einiges deute aber darauf hin, dass der UBS-Verwaltungsrat zu dem Profond-Vorschlag Stellung nehmen wird. Denn eine ordentliche Kapitalerhöhung lasse dem Verwaltungsrat typischerweise wenig Spielraum in der Ausgestaltung der Konditionen. (awp/mc/gh)