US-Schluss: Uneinheitlich – Dow Jones leicht im Minus

 Es gebe eine Menge Bargeld am Spielfeldrand, und die Anleger warteten ab, in welche Richtung es weitergehe, sagte Todd Leone, Managing Director des Aktienhandels bei Cowen & Co. Die jüngste Entwicklung bei Bear Stearns habe eine Menge Furcht aus dem Markt genommen und die US-Notenbank tue gegen die Kreditklemme, was in ihrer Macht stehe – «aber ich glaube, es herrscht immer noch Unsicherheit», fügte Leone hinzu.^


Der Leitindex Dow Jones (DJIA) konnte seine zwischenzeitlichen Gewinne nicht behaupten und schloss 0,13 Prozent niedriger bei 12.532,60 Zählern. Der marktbreite S&P-500-Index stieg dagegen um 0,23 Prozent auf 1.352,97 Punkte. An der Technologiebörse legte der NASDAQ 100 um 0,61 Prozent auf 2.341,05 Punkte zu. Der NASDAQ-Composite-Index gewann 0,56 Prozent auf 1.824,54 Zähler.


Die Immobilienpreise in den grossen Ballungsgebieten der USA sind im vergangenen Jahr um 10,7 Prozent gefallen. Allein von Dezember bis Januar betrug der Rückgang der Hauspreise in den 20 grössten Ballungsgebieten 2,4 Prozent, teilte das private Institut S&P/Case-Shiller mit. Ausserdem ist das vom Conference Board ermittelte Verbrauchervertrauen im März deutlich stärker als erwartet gesunken.


Papiere von JPMorgan verloren 1,05 Prozent auf 46,06 Dollar. Nach massiven Protesten von Aktionären hatte die US-Grossbank am Montag ihren Übernahmepreis für die schwer angeschlagene Investmentbank Bear Stearns deutlich nachgebessert und zahlt nun mit zehn Dollar je Aktie fünfmal mehr als bisher angeboten. In einem ersten grossen Schritt kauft die Grossbank zudem knapp 40 Prozent der Bear-Stearns-Anteile direkt von der Investmentbank. Die Aktie von Bear Stearns, die daraufhin am Montag um mehr als 88 Prozent nach oben gesprungen war, verlor schloss 2,76 Prozent niedriger bei 10,94 Dollar.


Aktien von Freddie Mac gaben um 2,94 Prozent auf 29,71 Dollar nach. Laut eigenen Aussagen hat sich die Kreditqualität in den Büchern des Hypothekenaufkäufers im Februar verschlechtert. Monsanto-Papiere gewannen dagegen 9,86 Prozent auf 114,54 Dollar. Der Agrar- und Biotechkonzern hat seine Gewinnziele für das zweite Quartal sowie das laufende Geschäftsjahr erhöht und liegt damit über den Markterwartungen.


Thornburg Mortgage schossen um 63,21 Prozent auf 1,73 Dollar hoch. Der unter massiven Druck geratene US-Kreditfinanzierer will sich für sein Überleben in einem zweiten Anlauf frisches Kapital von bis zu 1,35 Milliarden Dollar besorgen. Die Gesellschaft benötigt die Geldspritze dringend, um eine drohende Pleite zu vermeiden. Die Banken machten das neue Kapital zur Bedingung für einen weiteren Zahlungsaufschub. Allein seit Anfang Februar hatte die Aktie in der Spitze allerdings mehr als 90 Prozent an Wert verloren.


Mangels Unternehmensnachrichten bewegten ansonsten vor allem Analystenkommentare die Kurse. So legten Titel von Yahoo um 4,47 Prozent auf 28,73 US-Dollar zu. Die Citigroup hatte das Papier des Internetkonzerns von «Hold» auf «Buy» hochgestuft und das Kursziel von 31 auf 34 Dollar erhöht. Die Aktie werde mit einem Abschlag von elf Prozent zur bisherigen Offerte von 31 Dollar je Aktie von Microsoft gehandelt, hiess es. Zu einem möglichen Angebot über 34 Dollar betrage das Aufwärtspotenzial sogar 23 Prozent. Die Aktie dürfte daher gegenüber dem Montags-Schlusskurs von 27,52 Dollar um rund 24 Prozent steigen.


Dagegen verloren Aktien der Bank of America 3,49 Prozent auf 40,97 Dollar. Merrill Lynch hatte das Papier mit Verweis auf höhere Schätzungen für Kreditverluste und die Risikovorsorge von «Neutral» auf «Sell» abgestuft. Gap gaben um 2,86 Prozent auf 20,73 Dollar nach. Analyst Kimberly Greenberger von Citi Investment Research senkte sein Votum für Anteilsscheine der Bekleidungskette von «Buy auf «Hold» bei einem Kursziel von 23 Dollar. Die Aktie sei ausreichend bewertet, hiess es zur Begründung. (awp/mc/ps)

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