Bâloise mit Rekordgewinn und neuem CEO

An die Aktionäre soll über die Dividende und über Aktienrückkäufe gut drei Viertel des Gewinns ausgeschüttet werden. Zudem wurde der Chef des Schweizer Geschäfts, Martin Strobel, per Anfang 2009 zum neuen CEO ernannt.


Der Reingewinn der Bâloise kletterte 2007 um 15% auf 814 Mio CHF und der EBIT erhöhte sich um knapp 10% auf 1’035 Mio CHF. Dies obwohl die Branche mit dem Wintersturm «Kyrill», den Turbulenzen an den Finanzmärkten und dem sich verstärkenden Wettbewerbsdruck schwierigen Verhältnissen ausgesetzt war. Die Eigenkapitalrendite blieb mit 16,9 (VJ 15,3)% über der nach wie vor angestrebten Zielrendite von mindestens 15%.


Gutes Anlageergebnis
Einen wesentlichen Beitrag zu der guten Entwicklung leistete das Anlageergebnis. So stieg der Nettoertrag aus Kapitalanlagen um 9,5% auf 2’516 Mio CHF und die Anlagerendite (ohne Veränderungen der unrealisierten Kapitalgewinne) verbesserte sich auf 4,4 (VJ 4,2)%. «Wir haben das erste Halbjahr konsequent dazu genutzt, um Gewinne auf unseren Aktien zu realisieren», sagte Chief Investment Officer Martin Wenk. Die Aktienquote betrug Ende 2007 noch 13,1% nach 14,1% ein Jahr zuvor.


Profitables Lebengeschäft
Im Lebengeschäft erzielte die Bâloise einen regelrechten Gewinnsprung: Der EBIT erhöhte sich dank der gesteigerten Effizienz und der höheren Werthaltigkeit der Portfolios um 70% auf 419 Mio CHF. Der Gewinn im Nichtlebengeschäft ging dagegen – belastet durch Unwetterschäden – um knapp 5% auf 517 Mio CHF zurück. Netto verschlechterte sich die Combined Ratio auf 95,1 (94,0)%. Der Wintersturm «Kyrill» zog Schadenbelastungen von brutto rund 83 Mio CHF nach sich.


Volumensteigerung dank anlagegebundenem Geschäft
Der Bâloise gelang jedoch nicht nur eine deutliche Ergebnisverbesserung, der Versicherer konnte auch das Volumen steigern. Insgesamt wuchs das Geschäftsvolumen um 6,0% auf 7’938 Mio CHF. Die gebuchten Bruttoprämien erhöhten sich um 2,3% auf 6’868 Mio CHF, wobei die Prämien im Nichtlebengeschäft um 4,1% und im Lebengeschäft um 0,7% zunahmen. Einen Wachstumsschub verzeichnete die Bâloise mit dem Vertrieb von anlagegebundenen Lebensversicherungen. Dort erhöhte sich das Volumen um 38% auf 1’089 Mio CHF. Die gute Nachfrage nach solchen Produkten werde auch in Zukunft anhalten, versprach der designierte CEO Martin Strobel.


Vom guten Resultat sollen auch die Aktionäre profitieren: Der Generalversammlung wird die Ausschüttung einer Dividende von 4,50 (3,80) CHF je Aktie vorgeschlagen. Nach zwei Jahren wird der Rückkauf von 5,5 Mio eigener Aktien im zweiten Quartal abgeschlossen. 4 Mio Aktien davon will die Bâloise vernichten. Über ein neues Programm plant der Versicherer, bis zur GV 2009 2 Mio weitere eigene Aktien zu erwerben.


Schweiz-Chef wird neuer CEO 
A b dem 1. Januar 2009 wird Schweiz-Chef Martin Strobel die Geschicke der Bâloise leiten. Dies nachdem der Versicherer sich im vergangenen Dezember von Frank Schnewlin wegen «unterschiedlicher Auffassungen in der Führung des Unternehmens» getrennt und Verwaltungsratspräsident Rolf Schäuble den CEO-Posten interimistisch übernommen hat. «Weil er ganz einfach der Beste ist», nannte Schäuble an der Bilanzmedienkonferenz den Grund, weshalb die Wahl auf Strobel gefallen ist. Strobel wird bis zu seinem Amtsantritt als stellvertretender CEO tätig sein und will sich bis Ende Jahr über die Zukunft der Bâloise seine Gedanken machen. «Ich will die Erfolgsgeschichte des Konzerns weiterführen. Einen Strategiebruch wird es also nicht geben», so Strobel.


Aktie gesucht
Die Bâloise hat mit dem Zahlenset 2007 die Analystenvorgaben übertroffen und die Aktie notiert in einem mittlerweile etwas schwächer tendierenden Gesamtmarkt (SMI -0,56%) deutlich fester. Bis um 14.25 Uhr steigen Bâloise um 1,2% auf 94,05 (Tageshöchst: 96,60) CHF. (awp/mc/pg)

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