EU-Ausblick: Schwach – US-Vorgaben, Gewinnwarnung von CS

Der Future auf den EuroSTOXX 50 entspricht am Morgen einem rund 1,10 Prozent tieferen Stand des europäischen Leitindex von 3.491 Punkten. Bereits am Vortag hatte der europäische Leitindex seine anfänglichen Kursgewinne nicht verteidigen können und 0,82 Prozent auf 3.529,54 Zähler verloren.


Die Vorgabe ist klar negativ, nachdem der Dow Jones Industrial Average (DJIA) am Vorabend deutlich abgerutscht war und mit minus 2,36 Prozent schloss. Der Weltleitindex gab im Vergleich zum Handelsende in Europa noch 236 Punkte ab – zudem stand der Future am Morgen 47 Punkte im Minus. Am Markt hält sich die Befürchtung, dass nach Bear Stearns noch weitere Banken durch die Finanzmarktkrise verwundbar geworden sind. Der japanische Aktienmarkt mit dem Nikkei-225-Index blieb am Morgen wegen eines Feiertags geschlossen, der Hang Seng Index tendierte sehr schwach. «Der grosse Verfall an den Terminmärkten steht im Fokus», sagten Händler.


Aussagen der Credit Suisse über die Auswirkungen der Finanzkrise würden ebenfalls lebhaft diskutiert. Die Schweizer Grossbank rechnet im laufenden Quartal wegen der Finanzkrise mit einem Verlust. Aufgrund der schwierigen Marktlage im März gehe die Credit Suisse derzeit nicht davon aus, das Quartal mit einem Gewinn abzuschliessen, teilte die Bank mit. Bis Ende Februar habe man aber unter Berücksichtigung aller Abschreibungen profitabel gearbeitet. Die Wertberichtigungen seien dabei in Franken gerechnet etwas geringer als bisher angenommen ausgefallen. Zugleich wurde das Ergebnis des Vorjahres wie zuvor angekündigt nach unten korrigiert. Ein Analyst erwartet eine deutliche Belastung für den Sektor – vor allem nachdem die Credit Suisse noch zu Jahresanfang versichert habe, das Quartal mit einem Gewinn abzuschliessen.


Negativ stimmen auch Analystenkommentare zu Nokia und Ericsson. So hat die Societe Generale ihr Votum für den finnischen Telekomausrüster von «Buy» auf «Sell» gesenkt und ein Kursziel von 17 Euro angegeben – ein Rückschlagrisiko von rund 12 Prozent zu Vortagesschluss von 19,34 Euro. Das Ericsson-Ziel schraubten die Experten von 14 auf 11 Schwedische Kronen zurück und bestätigten mit «Hold». Gas Natural-Aktien dürften unter der Abstufung des Kreditratings von «stable» auf «negative» durch Moody’s leiden.


In London stehen ebenfalls die Finanzwerte und hier insbesondere Grossbritanniens grösste Hypothekenbank HBOS nach ihrem Kursrutsch vom Vortag weiter im Fokus. Daneben sollten BAE Systems im Auge behalten werden. Das Rüstungsunternehmen hat zwei Folgeaufträge mit einem Gesamtvolumen von 715 Millionen Dollar von der US-Regierung erhalten. (awp/mc/ps)

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