Sony Ericsson erwartet herben Gewinneinbruch
Dies teilte die Gemeinschaftsfirma von Sony und Ericsson am Mittwoch in London mit. Der weltweit viertgrösste Handy-Produzent erwartet nun einen Vorsteuergewinn zwischen 150 und 200 Millionen Euro nach 362 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Beim Umsatz geht Sony Ericsson von einem Rückgang gegenüber dem ersten Quartal 2007 aus, als der Hersteller 2,9 Milliarden Euro umsetzte. Der Gewinneinbruch schlägt sich auch auf den Telekomausrüster Ericsson nieder, der Belastungen zwischen 200 und 300 Millionen schwedischen Kronen (21 bis 32 Mio Euro) erwartet. Die Aktie der Schweden verlor im frühen Handel mehr sieben Prozent, konnte ihre Verluste zuletzt aber etwas reduzieren.
Stagnierender Absatz
Der Handy-Absatz von Sony Ericsson soll im ersten Quartal mit 22 Millionen Geräten auf Vorjahresniveau verharren – bislang hatte das Unternehmen stets hohe Zuwächse ausgewiesen. Der durchschnittliche Verkaufspreis pro Handy (ASP) soll von 134 auf 120 Euro zurückfallen, was unter anderem mit höheren Verkäufen von günstigen Geräten in Schwellenländer wie Indien zusammenhängen dürfte. Die Wachstumsgeschichte von Sony Ericsson erhält mit der Gewinnwarnung einen empfindlichen Dämpfer. Der neue Chef Dick Komiyama beteuerte, dass die Gesellschaft an ihrem Plan festhalte, sich bis zum Jahr 2011 unter den führenden drei Spielern zu etablieren. Sony Ericsson droht allerdings zurückzufallen, da auch die Marktführer Nokia, Samsung und auch Motorola ihre Produktpalette ausgeweitet haben.
Auch Nokia-Titel unter Druck
Mit seiner Gewinnwarnung setzte Sony Ericsson auch die Aktien seiner Wettbewerber unter Druck. Die Titel von Weltmarktführer Nokia verloren zuletzt 3,5 Prozent, was Händler mit der schwachen Entwicklung des Wettbewerbers begründeten. «Wenn Sony Ericsson in Europa Probleme hat, dann wird auch Nokia als Marktführer darunter leiden», sagte ein Experte. Dies sei ein klares Zeichen dafür, dass die Kunden sich zurückhielten. Eine erste Indikation für einen Abschwung hatte bereits der US-Konzern Texas Instruments vergangene Woche geliefert: Der mit einem Marktanteil von rund 50 Prozent unangefochtener Marktführer bei Chips für Mobiltelefone hatte seine Erwartung für das erste Quartal wegen der Kaufzurückhaltung einiger Kunden gekappt. (awp/mc/ps)