Kuoni schreibt 2007 Rekordergebnis
Die Geschäftseinheiten entwickelten sich 2007 unterschiedlich: Während die Sparte Skandinavien erneut Rekordwerte verzeichnete, bleibt Grossbritannien ein Sorgenkind. Im heimischen Markt profitierten spezialisierte Tochtergesellschaften, während Helvetic Tours Sorgen bereitete. Der Reisekonzern erzielte 2007 einen Umsatz von 4’699 (VJ 4’082) Mio CHF. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Zuwachs um 15,1%. Das organische Wachstum erreichte dabei 6,1%, wie der Medienmitteilung von Donnerstag zu entnehmen ist. Akquisitionen waren für einen Zuwachs von 6,6%, Währungseinflüsse für 2,4% verantwortlich.
Bruttogewinnmarge auf 22,2 Prozent gesteigert
Der Bruttogewinn stieg auf 1’041,5 (883,8) Mio CHF, der EBIT auf 140,2 (121,7) Mio CHF. Dies führte zu einer Bruttogewinnmarge von 22,2% (21,6%) und einer EBIT-Marge von unverändert 3%. Unter dem Strich blieb ein Konzerngewinn von 136,3 (116,7) Mio CHF. Damit legt Kuoni laut eigenen Angaben den höchsten je erzielten Reingewinn vor. Kuoni erklärt das Rekordergebnis mit dem «guten konjunkturellen Umfeld» im abgelaufenen Jahr. Ausserdem sei das Jahr 2007 kaum von ausserordentlichen Ereignissen oder Ausnahmesituationen belastet worden, heisst es weiter.
Eigene Guidance erfüllt
Der Cashflow aus Betriebstätigkeit kletterte auf 256,9 (190,3) Mio CHF; der Free Cashflow verbesserte sich auf 208,4 (152,6) Mio CHF. Das Eigenkapital lag per Ende 2007 bei 636 (601) Mio CHF. Der Return on Invested Capital (ROIC) erhöhte sich auf 16,4% (16,1%). Mit diesem Zahlenset hat der Reisekonzern die Erwartungen der Analysten (AWP-Konsens) auf allen Ebenen (leicht) übertroffen. Die eigene Guidance konnte Kuoni damit ebenfalls erfüllen. Das Management hatte für 2007 einen Nettoerlös von über 4,5 Mrd CHF und einen EBIT von über 130 Mio CHF in Aussicht gestellt.
«Vorsichtig optimistischer» Ausblick
Die Buchungen liegen per 10. März 2007 um 12% über dem Vorjahr. Insgesamt zeigt sich CFO Max Katz für das angelaufene Jahr 2008 «vorsichtig optimistisch». Als Grund für die Zurückhaltung führt er die Entwicklung der internationalen Finanzmärkte und deren mögliche Auswirkunge auf die weltweite Konjunkturlage an. Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung eine Dividende von 17 CHF pro Namenaktie B beantragen. Im Vorjahr war eine Dividende von 15 CHF ausbezahlt worden.
Neupositionierung von Helvetic Tours
Aufgeteilt nach Sparten, erzielte die Geschäftseinheit Schweiz im Gesamtjahr einen um 2,7% höheren Nettoerlös von 1’001 (975) Mio CHF. Der EBIT verbesserte sich auf 20,2 (18,5) Mio CHF. Dabei hätten die spezialisierten Tochtergesellschaften von Kuoni Schweiz «gute Ergebnisse» erzielt, so die Mitteilung. Unter dem Margendruck des Heimmarkts gelitten hätte hingegen das Pauschalreisesegment von Helvetic Tours. In der Folge plant Kuoni, die Marke im 2008 neu zu positionieren.
Zweistelliges Wachstum in Skandinavien
In der Geschäftseinheit Skandinavien erzielten sämtliche Tochtergesellschaften zweistellige Wachstumsraten und führten damit zu einem Rekordergebnis: Der Umsatz stieg um 23,7% auf 992 (802) Mio CHF, der EBIT um 53,3% auf 44,6 (29,1) Mio CHF. Am stärksten getragen wurde das Umsatzwachstum von Norwegen. Dort sowie in Dänemark hat sich Kuoni zum zweitgrössten Reiseanbieter entwickelt. In der Sparte Europa verzeichnete Kuoni einen Nettoerlös von 752 (669) Mio CHF und einen EBIT von 21,4 (19,4) Mio CHF. Mit Ausnahme von Österreich hätten alle Märkte der Einheit zweistellige Wachstumsraten erzielt. In Frankreich hätte die Akquisition des Premiumanbieters Les Ateliers du Voyage zum Aufwärtstrend beigetragen.
Turnaround in Grossbritannien
Das Sorgenkind Grossbritannien vermochte den Rückgang des Nettoerlöses 2007 zu stoppen und schrieb einen Umsatz von 770 (698) Mio CHF. Dazu beigetragen hätte «massgeblich» die neuen Spezialistenmarken sowie die akquirierte CV Travel. Die Kehrseite der Münze dieser Zukäufe sind Abschreibungen auf immateriellen Anlagen von 7,9 (2,4) Mio CHF. Der EBIT verringerte sich auf 44,1 (52,9) Mio CHF. Ein anderes Bild zeigt die Einheit Asien & Destination Management: Der Nettoerlös verbesserte sich hier auf 1’273 (1’013) Mio CHF, der EBIT kletterte auf 48,3 (34,6) Mio CHF. (awp/mc/ps)