Nestlé hebt Prognose für organisches Wachstum 2008 an
Dieses werde an das Vorjahresniveau (7,4%) heranreichen und deutlich über der langfristigen Zielspanne von 5-6% liegen, teilte Nestlé am Donnerstag mit. Was die Ergebnisse für das Gesamtjahr 2008 angeht, hält der Konzern dagegen am sogenannten Nestlé-Modell fest und will erneut eine Verbesserung der EBIT-Marge bei konstanten Wechselkursen erreichen. Nestlé sei als Folge der kräftigen Aufwärtsbewegung und der hohen Volatilität bei den Rohstoffpreisen gezwungen gewesen, Preiserhöhungen ihrer Endprodukte vorwegzunehmen, um höhere Kosten teilweise abzufedern, heisst es. In Verbindung mit den Preiseffekten Ende des letzten Jahres, erkläre dies den starken Anteil der Preiserhöhungen am organischen Wachstum in den ersten beiden Monaten 2008. Gleichzeitig habe die Gruppe ihre Dynamik im Hinblick auf das interne Realwachstum beschleunigt und eine «erfolgreiche frühe Ostersaison» sowie einen zusätzlichen Verkaufstag im Februar verzeichnet.
«Herausragende organische Wachstumsrate»
Insgesamt würden diese Faktoren in einer «herausragenden organischen Wachstumsrate» in den ersten beiden Monaten 2008 resultieren. Dies werde sich im Umsatz des ersten Quartals, der am 21. April 2008 veröffentlicht wird, niederschlagen. Die anderen den Umsatz beeinflussenden Elemente – Wechselkurse, Erwerbungen sowie Veräusserungen – entwickeln sich bei Nestlé laut Mitteilung «den Erwartungen entsprechend». Währungseffekte, vor allem aufgrund eines im Vergleich zum US-Dollar aber auch zum Euro und anderen Währungen starken Schweizer Frankens, werden einen Einfluss auf den konsolidierten Umsatz haben. Veräusserungsbereinigte Akquisitionen hingegen, vor allem dank Novartis Medical Nutrition und Gerber, werden das Umsatzwachstum ankurbeln, so Nestlé.
Nachlassender Druck auf Rohstoffkosten
Konzernchef Peter Brabeck begründet den guten Jahresstart vor allem mit den Vorteilen der strategischen Neuausrichtung in Richtung Nutrition, Gesundheit und Wohlbefinden, die sich in der «starken nachhaltigen Dynamik des Geschäfts» widerspiegle. Bei den Rohstoffkosten erwartet der Nestlé-Chef, dass sich der Druck im Laufe des Jahres etwas abschwächen wird. Er geht nur mehr von «moderateren Preiserhöhungen» aus.
Nestlé-Titel legen zu
Die Nestlé-Aktie reagiert in einem sehr schwachen Markt mit starken Gewinnen auf die News und notiert um 10.30 Uhr 3,3% höher bei 493 CHF. Die Analysten sind – nicht überraschend – angetan von der Zielerhöhung. Unglaublich aber wahr, Nestle schaffe es offenbar immer wieder, durch Preiserhöhungen den steigenden Rohstoffkosten Paroli zu bieten – notabene ohne dabei die Kundschaft zu vergraulen, heisst es bei Wegelin. Dies sei ein Beweis dafür, dass Nestlé den obersten Podestplatz im Nahrungsmittelsektor verdient habe.
«Sehr positives Signal»
Die Erhöhung des organischen Wachstumsziel für 2008 sei ein sehr positives Signal von Nestlé und zeige, dass auch im aktuellen Umfeld mit steigenden Rohmaterialpreisen und Rezessionsängsten in den USA, ein starkes Resultat erzielt werden könne, kommentiert man bei Vontobel. (awp/mc/ps)