CS rechnet für 2008 weiterhin mit BIP-Wachstum von 1,9 Prozent
Dies geht aus dem dem Konjunkturbericht des ersten Quartals 2008 der CS hervor. Im Vergleich zum Anfang Oktober 2007 veröffentlichten Bericht haben die CS-Ökonomen die Erwartungen für das BIP-Wachstum 2007 von 2,5% auf 3,1% im Jahresmittel erhöht und jenes für 2008 auf 1,9% belassen. Im Jahr 2009 rechnet die CS mit einem Anstieg des BIP um 1,6%.
CH-Wirtschaft in solider Verfassung
Die Schweizer Volkswirtschaft sei aber in einer ausgesprochen soliden Verfassung, heisst es weiter. Im Schlussquartal 2007 habe sich die seit Herbst 2003 andauernde konjunkturelle Aufwärtsbewegung mit zügigem Tempo fortgesetzt. Die Schweizer Wirtschaft expandiere jetzt seit elf Quartalen ununterbrochen oberhalb des Potenzialwachstums. Fester war die konjunkturelle Schubkraft zuletzt Ende der 80er-Jahre.
Allmähliche Wachstumsberuhigung
Die ausgesprochen kraftvolle Wachstumsdynamik sollte indes nicht den Blick dafür verstellen, dass es nicht auch wieder einmal eine deutlichere wirtschaftliche Abkühlung oder gar Rezession geben wird, so der Bericht. Bis zum Ende des Prognosehorizonts im Jahr 2009 sei dies zwar nicht zu erwarten; allerdings rechnet die CS mit einer Wachstumsberuhigung. Angesichts verschiedener Engpässe, wie etwa auf dem Arbeitsmarkt für Hochqualifizierte oder der hohen Kapazitätsauslastungen, sei diese Beruhigung eine willkommene Entwicklung der Schweizer Wirtschaft.
Gedämpfte Aussenhandelsdynamik
Das langsamere weltwirtschaftliche Wachstum dämpfe hierzulande die Aussenhandelsdynamik. Zudem sorge die aktuelle Frankenstärke, die sich zum Euro noch leicht akzentuieren sollte, für eine Verschlechterung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit, schreibt die CS. Exportseitig werde sich der Wachstumspfad im kommenden Jahr abflachen, jedoch weiterhin aufwärtsgerichtet bleiben. Insgesamt erwartet die Bank, dass sich das Exportwachstum im Jahr 2008 auf 3,6% nach 9,9% im 2007 abschwächen wird. Der Rhythmus dürfte im Jahr 2009 dank eines sich wieder ausweitenden Welthandelsvolumens in etwa fortgesetzt werden (+3,5%). Die ausschliesslich durch die Binnenkonjunktur angeregte Importdynamik sollte ebenfalls etwas an Elan verlieren. Für das laufende Jahr erwarten wir ein Importwachstum von 3,5% (2007: 5,2%), welches sich im kommenden Jahr binnenmarktbedingt leicht beschleunigen dürfte (+3,8%).
Konsumenten als konjunkturelle Antreiber
Demgegenüber übernehme der Privatkonsum die Rolle des konjunkturellen Antreibers. Die privaten Konsumausgaben dürften 2008 das Vorjahresniveau um 1,9% bzw. 2009 um 1,6% übersteigen. Neben der bis anhin guten Konsumentenstimmung wirkt sich zunächst auch noch die freundliche Arbeitsmarktentwicklung konsumanregend aus. Der sich seit 2003 vollziehende Rückgang der Arbeitslosenrate werde sich im Jahr 2008 weiter fortsetzen. In der Spitze sei ein Rückgang bis auf 2,3% bzw. bis auf 2,6% im Jahresmittel 2008 wahrscheinlich. Im 2009 dürfte die konjunkturelle Beruhigung die Rate auf 2,7% leicht ansteigen lassen.
Höhere Inflationrate
Bei der Inflation rechnet die CS mit einer leichten Beschleunigung. Auf das Gesamtjahr 2008 gerechnet erwarten die Ökonomen im Mittel eine Inflationsrate von 1,5%, nach 0,7% im Vorjahr. Im kommenden Jahr sollte sich der Preisauftrieb mit einer Rate von gut 1,2% leicht ruhiger entwickeln. Der SNB empfehlen die Auguren, das Zielband für den Dreimonats-Libor bis auf weiteres unverändert bei 2,25 bis 3,25% zu belassen, wobei weiterhin die Mitte der Bandbreite (aktuell: 2,75%) als Zielsatz anvisiert werden sollte. (awp/mc/ps)